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Roman über Jüdin: Lesung in Wien ''aus Sicherheitsgründen'' abgesagt

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Eine geplante Lesung des oberösterreichischen Autos Jürgen Pettinger wurde laut ihm abgesagt. Das Sicherheitsrisiko sei den Veranstaltern durch den ''jüdischen Konnex'' zu groß. 

In seiner Romanbiografie "Dorothea - Queere Heldin unterm Hakenkreuz" erzählt Pettinger die Geschichte der in Österreich bekannten Schauspielerin Dorothea Neff. Zwischen 1941 und 1945 versteckte Neff ihre damalige jüdische Lebensgefährtin Lilli Wolff bei sich zu Hause. 

 

Auf X gab Pettinger nun bekannt, dass eine geplante Lesung seines Buches in Wien abgesagt worden sei. "Begründung: Die Veranstalter wollen 'aus Sicherheitsgründen derzeit keine Veranstaltungen mit jüdischen Konnex' haben", erklärte der Oberösterreicher. Das Problem sei jedoch nicht die Absage, "sondern, dass Menschen in Österreich Angst haben." Die Veranstalter sind laut Pettinger selbst jüdisch und fürchten antisemitische Übergriffe.

Abgeordnete will Lesung im Parlament abhalten

"Das macht mich sehr betroffen", kommentierte NEOS-Abgeordnete Henrike Brandstötter den Post und schlug vor, sofern Pettinger das möchte, die Lesung und Präsentation im Parlament abzuhalten. In der überparteilichen LGBTIQ-Intergroup, die für solche Angelegenheiten zuständig ist, fand die Idee großen Zuspruch. Mario Lindner (SPÖ) will zwar dem Autor und den Kollegen nicht vorgreifen, meint aber es sei "eine Super Idee". Auch Ewa Ernst-Dziedzic (Grüne), die ebenfalls in der Intergroup aktiv ist, findet an dem Vorschlag Gefallen. 

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