Weihnachtsbotschaft des Kardinals

Schönborn: 'Seht die Not, seht den Anderen'

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Wiener Erzbischof und Vertreter anderer Religionen betonen die Bedeutung des Dialoges.

Kardinal Christoph Schönborn hat zu Weihnachten in der Fernsehsendung "Licht ins Dunkel" dazu aufgerufen, den Mitmenschen Aufmerksamkeit zu schenken. Man solle die Not sehen, den Anderen sehen, sagte der Wiener Erzbischof. "Ich kann mich nicht selbst finden, wenn ich nur auf mich schaue." Das sei ein einfaches Rezept für ein glückliches Leben.

Im "Standard" mahnte Schönborn den Dialog ein. "Ich setze immer darauf, dass man miteinander reden kann - mit Politikern aller Lager. Darum bemühen wir uns", erklärt der Wiener Erzbischof. "Wir suchen intensiv das Gespräch: über Einzelfälle wie über das Grundsätzliche. Ich möchte diese Schiene weiterpflegen, so wie die Sozialpartnerschaft bei uns funktioniert hat. Man setzt sich zusammen und ringt miteinander. Worum ich nur schon bitte, ist die Gesprächsbereitschaft."

Auch alle anderen Religionsvertreter riefen zum Dialog auf

Die Bedeutung des Dialogs hoben in der Sendung "Licht ins Dunkel" auch die Vertreter der anderen Religionen hervor. "Es gibt keine Alternative zum Dialog", zu gegenseitigem Respekt und Wertschätzung, sagte der neue Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft, Ümit Vural. Auch der Präsident der Buddhistischen Religionsgesellschaft in Österreich, Gerhard Weißgrab, betonte, der Dialog sei unendlich wichtig zur Lösung von Konflikten und um zu verhindern, dass solche entstehen. Der evangelische Oberkirchenrat Karl Schiefermair bezeichnete es als Auftrag, das Gemeinsame zu suchen und jenen Hoffnung zu geben, die unter die Räder zu kommen drohen. Die Vizepräsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde, Claudia Prutscher, sieht den Sinn der Religionen darin, in Respekt voreinander und in Liebe zueinander zu leben.

Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser nannte in den "Oberösterreichischen Nachrichten" als ein "Kernproblem", dass über Menschen auf der Flucht und von Armut betroffene Menschen "zunehmend schlecht geredet wird. Wenn man bestimmte Menschen permanent schlecht darstellt, wird es irgendwann auch leichter, sie auszugrenzen und abzuwerten."
 

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