Spitals-Not: Massiver Anstieg bei Gefährdungsanzeigen

Teilen

45 Prozent aller Anzeigen seit 2015 wurden allein im Jahr 2022 verzeichnet. Die ÖVP fordert von Gesundheitsstadtrat Hacker jetzt Maßnahmen, um die Spitäler zu entlasten.

Wien. Das Thema Gefährdungsanzeigen verdeutlicht die dramatischen Zustände in Spitälern. Eine Anfrage der ÖVP-Wien-Gesundheitssprecherin Ingrid Korosec zur Entwicklung der Gefährdungsanzeigen im Wiener Gesundheitsverbund (WIGEV) zeigt, dass sich die Lage in Spitälern verschlimmert.

Gefährdungsanzeigen sind ein Hilferuf des medizinischen Personals betreffend einer Überlastung, wenn eine adäquate Patienten-Versorgung nicht mehr garantiert werden kann. Laut Gesundheitsstadtrat Peter Hacker gab es seit 2015 167 Gefährdungsanzeigen. 75 davon entfallen auf 2022. Das sind 45 Prozent aller Anzeigen seit 2015.

Erfreulich: Ende Oktober 2022 ist ein einheitliches Prozedere für Gefährdungsanzeigen in Spitälern eingeführt worden. Dennoch brauche es weitere Maßnahmen, um Arbeitsbedingungen für Patienten und Personal zu verbessern. Korosec appelliert: „Spitäler sind selbst der größte Notfallpatient. Hacker muss endlich seiner politischen Verantwortung nachkommen.“

Hacker kontert im "Standard": „Gäbe es keine Gefährdungsanzeigen, müssten wir uns Sorgen machen. Es ist ein Voralarmsystem. Alle werden abgearbeitet. Das Management reagiert mit Bettensperren, um Personal zu entlasten.“

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.