Zwei Rugbyspielerinnen waren leider auch in ihrer Beziehung extrem: Die eine mochte eigentlich nur blonde Frauen (was die andere nicht ist), die (Ex-)Freundin wiederum ist ein Häferl, das auch privat zu Handgreiflichkeiten neigt. Und im Mai zustach.
Wien. Mit einem milden Urteil endete am Freitag am Landesgericht der Prozess gegen eine 27-Jährige, die am 1. Mai 2023 in der Josefstadt ihrer Lebensgefährtin (von der sie mittlerweile getrennt ist) mit einem Brotmesser eine Schnittwunde am linken Knie zugefügt und anschließend ein Fleischermesser in die Brust gestoßen hat. Die bisher Unbescholtene kam mit 18 Monaten Haft davon - jeden Tag davon bedingt. Nicht rechtskräftig. Schuldig erkannt wurde die Angeklagte wegen schwerer Körperverletzung. Zudem muss sie ihrer ehemaligen Lebensgefährtin eine finanzielle Wiedergutmachung in Höhe von 2.400 Euro leisten.
"Ich war nie gut genug", hatte die 27-Jährige einem Schöffensenat ihre Beziehung zu der um vier Jahre jüngeren Frau beschrieben - die beiden lesbischen Studentinnen hatten sich in der Wiener Rugbyspielerinnen-Szene kennengelernt. Die ständigen Streitereien entzündeten sich an Eifersucht und an der Haarfarbe. Das Opfer (24) soll "Blonde für bessere Menschen" halten. Die Angeklagte habe sich deshalb sogar die Haare blond gefärbt. Gebracht habe das aber nichts. "Sie hat gesagt, das ist unauthentisch", gibt sie an: "Dann bin ich eskaliert, hab' die Messer genommen und geschrien, dass sie sie Wahrheit sagen soll. Ich wollte sie nur erschrecken."
Zum Glück war der Stichkanal nur drei Zentimeter tief. Die Ex-Freundin (die ihr nur noch auf Instagram folgt) überlebte. Die Attacke war übrigens nicht die erste. Einmal schlug sie der anderen ihre Stöckelschuhe, ein anderes Mal eine Metallflasche auf den Kopf. Insofern ist das Urteil für den Angriff im "Wahn" - danach begab sich die Messerstecherin sofort in Therapie - tatsächlich mild.