Eine selbst oder im Gerangel mit seiner Frau zugefügte Messerverletzung brachte einen Schulwart auf eine verrückte Idee.
Wien. Für erste Schlagzeilen sorgte der 41-Jährige „Facility Manager“ einer Ganztagsvolksschule in der Bernhardsthalgasse am Montag: Kurz nach 4 Uhr in der Früh hatte er den Notruf gewählt, damit die Rettung eine ihm am Gesäß zugefügte Stichverletzung versorgt.
Gleichzeitig brachte er die Polizei auf die Spur zweier mutmaßlicher Eindringlinge, die ihn geweckt hätten und die er bei einem Rundgang überrascht hätte. Während ein Täter sofort flüchtete, soll ihn der zweite niedergerungen und mit einem (Stanley-)Messer gestochen haben, ehe auch er davonlief.
Unaufgeklärt. Die angegebene Story war auch deshalb „heiß“, weil vor knapp neun Monaten ein Kollege in Simmering – der Gewerkschafter Harald S. – von einem bis heute unbekannten Täter erstochen wurde. Das Verbrechen, das ebenfalls in einer Nacht auf den Montag geschah, ist bis heute unaufgeklärt. Das kann man nach der Einvernahme des Schulwartes in Favoriten nicht mehr sagen:
So gab das vermeintliche Überfallopfer im Polizeiverhör nämlich zu, das Ganze erfunden zu haben. Vielmehr habe es in der Dienstwohnung einen Streit mit seiner Frau und dann einen „blöden Unfall mit einem Messer“ gegeben, bei der er sich selbst die Waffe in den Po gerammt haben will.
Angezeigt. Daraufhin wurde der Schulwart wegen Vortäuschung einer gerichtlich strafbaren Handlung angezeigt – und die Kosten für den Einsatz mit Wega und Diensthunden wird er tragen müssen. Konsequenzen vonseiten des Dienstgebers sind, wie der Ärger und Spott durch Schüler und Eltern, ebenfalls zu erwarten.
(kor)