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85 Prozent des Personals betroffen

Welle der Gewalt rollt durch die Wiener Spitäler

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7.000 Mitarbeiter der Spitäler befragt. Fast alle wurden im Job schon attackiert.

Nachdem am 10. Juli ein Kardiologe im Kaiser-Franz-Josef-Spital niedergestochen und lebensgefährlich verletzt wurde, beschloss die Personalvertretung des KAV (Krankenanstaltenverbunds) die Finanzierung einer Großstudie über Gewalt in den Wiener Spitälern.

Erschreckende Ergebnisse. Von 30.000 Mitarbeitern beantworteten 7.260 den Fragebogen. Diese zeichneten ein Horrorbild von der Welle der Gewalt, die jeden Tag durch die Krankenhäuser rollt:

85,4 Prozent geben an, Aggressionserfahrungen gemacht zu haben,

61,6 Prozent von ihnen sagen, dass sie in den letzten 12 Monaten angegriffen wurden.

Laut Autorin Sabine Hahn von der FH Bern reicht das Spektrum dabei von Verbalattacken, die oft auch sexuelle Belästigungen darstellen, bis hin zu handfesten Drohungen und sogar Schlägen und Stößen, wovon rund die Hälfte der Gewaltopfer betroffen ist.

Der Schwerpunkt der Tatorte befindet sich in den Notfallambulanzen und in der Psychiatrie. Evelyn Kölldorfer-Leitgeb, Chefin des KAV, setzt weiter auf Deeskalationsschulungen. Weitere Maßnahmen werden kommendes Jahr nach einer Sicherheitsprüfung aller Spitäler vorgelegt.

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