Rassistische Songtexte

Wiener Kult-Club sagt Konzert von rechter Band ab

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Nach Wirbel um Antisemitismus-Vorwurf gegen eine polnische Metal-Band, sagt nun die 'Grelle Forelle' das Konzert ab.

Wien. Der Wiener Club "Grelle Forelle" hat ein bereits ausverkauftes Konzert der Black-Metal-Band "MGLA" und deren Supportband "Deus Mortem" am Freitag abgesagt. Der Grund für den Schritt sind unter anderem Hinweise antifaschistischer Gruppen auf rassistische Songtexte und Verbindungen in die rechte Szene der Band.

Damit folgt, die inzwischen zum Kult-Club avancierte Grelle Forelle, dem Vorbild anderer Clubs in europäischen Städten, die ebenfalls Konzerte der beiden Bands abgesagt haben. Die Metal-band selber hält das für eine "Schmutzkübel-Kampagne" gegen sie, wie "MGLA" auf Facebook schreibt. 

 

Dieses Posting und die Enthüllungen dürften wohl auch bei den Wiener Club-Besitzern das Fass zum Überlaufen gebracht haben. Sie erwarteten sich eine Distanzierung der Band vom rechten Rand, doch stattdessen sehen sich die Musiker als Opfer. 

Vorwurf. In einem offenen Brief an den Geschäftsführers eines Münchner Clubs, begründet das Bündnis gegen Antisemitismus, warum sie für eine Absage des Konzertes der Band MGLA und deren Support-band sind: "Pawel Pietrzak, Mitglied von Deus Mortem, spielt auch bei der polnischen Rechtsrock-Band Honor und in der NSBM-Band (NSBM: National Socialist Black Metal) Infernal War (ehemals „Infernal SS). Der Sänger von Infernal War, „Warcrimer“, gab in einem Interview folgende Aussagen von sich: „Ist es Politik, über den judeo-christlichen Völkermord und die Vernichtung der heutigen, degenerierten, multikulturellen Welt zu singen? Ich denke nicht. Es ist keine Sache des Kompromisses, es ist eine Frage des Konzepts. Wir haben unsere Ansichten über nichts geändert. Sieg heil!"

Auch MGLA sei in der NSBM-Szene gut vernetzt, heißt es. Mikołaj Żentara, der Kopf der Band, habe mit seinem früheren Musikprojekt "Leichenhalle" etwa einen Song namens "Judenfrei" veröffentlicht. Eine Distanzierung von dieser antisemitischen Veröffentlichung sei nicht bekannt.

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