Große Unruhe herrscht in Wiens Taxiszene: Mit einem Konvoi aus hunderten Fahrzeugen möchte man morgen auf den starken Preisdruck durch die "digitale Konkurrenz" aufmerksam machen.
Morgen werden sich hunderte Taxler - schon an die 800 haben ihr Kommen zugesagt - in Floridsdorf versammeln, um anschließend gemeinsam ihren Protest auf den Heldenplatz zu bringen. Wer kennt sie nicht? Uber, Bolt und Co. Aus Spargründen gerne bestiegen, steigen die Taxler aber jetzt auf die Barrikaden.
Die Facebook-Seite "Wiener Taxi" spricht gar von einer "Taxi-Krise in Wien". Knapp 6.500 Follower zählt die Seite. "Die Wiener Taxifahrer haben ihre Geduld verloren und bereiten sich auf eine großangelegte Protestaktion vor. Die aktuellen Probleme im Personenbeförderungssektor, insbesondere die als unfair empfundenen Preisgestaltungen und der Druck durch unregulierte digitale Plattformen, haben das Fass zum Überlaufen gebracht", heißt es dort. Am Mittwoch, 26. November, will man die Anliegen also auf die Straße bringen.
Gefordert wird, dass das sogenannte Preisband wegkommt. Dieses Preisband legt fest, wie sehr sich die Fahrtpreise von einem Richtsatz abweichen dürfen. Gleichzeitig wünscht man sich einen Gebietsschutz – also das exklusive Bedienungsrecht für gewisse Teile Wiens.
Versammeln wird sich die Menge an Taxifahrerinnen und -fahrern ab 12 Uhr beim Parkplatz an der Ecke Arbeiterstrandbadstraße/Donauturmstraße im 21. Bezirk. Ab 13 Uhr geht es dann los. Der Konvoi fährt laut Meldung bei der Polizei über die Arbeiterstrandbadstraße, die Wagramer Straße, dann über die Reichsbrücke auf die Lassallestraße. Beim Praterstern biegt man dann in die Praterstraße ein, es geht weiter über die Aspernbrückengasse und Aspernbrücke zum Stubenring. Dann geht es den Parkring, den Opernring und den Burgring entlang, bis man sich auf dem Heldenplatz für eine Abschlusskundgebung um 14.30 bis 16.30 Uhr am Heldenplatz versammelt.
Einschränkungen möglich
Bei der Polizei rechnet man mit "kurzfristigen Einschränkungen des Individualverkehrs" im Versammlungsbereich. Auf Facebook kündigt man nicht nur eine sichtbare Taxilawine an, auch möchte man mit Geräuschen auffallen: "Hupen ist erlaubt. Musik ist erlaubt. Der Konvoi fährt von Beginn an zweispurig. Abgesehen von echten Notfällen wird der Konvoi selbst bei Rotlicht nicht unterbrochen."
Bei den Wiener Linien wiederum rechnet man laut Betriebsinfo nicht mit großen Einschränkungen des Öffi-Verkehrs. Kürzere Störungen können jedoch nie gänzlich ausgeschlossen werden. Auch hier gilt: Lautsprecherdurchsagen und Abfahrtsmonitore beachten.