Aus U-Haft entlassen

Wiener-Sniper wieder frei

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Duo wurde aus U-Haft entlassen - Strenge Auflagen bis zum Prozess.

Mittwoch, 12.47 Uhr, Wickenburggasse 18 im achten Wiener Bezirk. Das große grüne Tor der Justizanstalt Josefstadt öffnet sich langsam, Lukas G. (20) kommt heraus und sagt mit zittriger Stimme: „Ich bin so froh, dass ich endlich aus dem Gefängnis raus bin“ (siehe unten). Kurze Zeit später geht das Tor erneut auf – sein gleichaltriger Freund Raphael R. steckt den Kopf in die Freiheit. Mama Regina R. und sein Top-Anwalt Normann Hofstätter erwarten ihn – sichtlich erleichtert. „Ich freue mich auf eine Dusche und was Gutes zu essen“, flüstert Raphael R.

52 Tage saßen die beiden bis dahin unbescholtenen Burschen als Wiener „Sniper“ in U-Haft, weil sie mit einer Beretta92-Luftdruckpistole aus einem Auto heraus auf 21 Menschen geschossen und diese leicht verletzt hatten.

Die Opfer des Snipers

Roman Pfeiffer (Event-Manager)

Stefan Lanzl (Angestellter)

Leben verpfuscht? Bis zu ihrem Prozess, der noch dieses Jahr über die Bühne gehen wird, bleiben sie zwar in Freiheit, müssen sich aber an strenge Bewährungsauflagen halten: Es darf keine Treffen zum sich Absprechen geben und sie bekommen Bewährungshelfer. „Ich hoffe, dass ich mir mein Leben nicht total verpfuscht habe“, sagt Raphael R. mit Tränen in den Augen. Bei einer Verurteilung drohen den beiden Wiener Heckenschützen im schlimmsten Fall bis zu fünf Jahre Haft.

ÖSTERREICH: Warum schießt man mit einer Pistole auf Menschen?
LUKAS G.:
Ich kann mir überhaupt nicht erklären, warum ich auf so eine blöde Idee gekommen bin. Es tut mir alles total leid.

ÖSTERREICH: 21 Menschen wurden durch die Schüsse verletzt ...
LUKAS G.:
Wie gesagt, es tut mir unendlich leid, was ich da getan habe. Ich schwöre, so etwas nie wieder zu tun.

ÖSTERREICH: 52 Tage U-Haft. Wie war es im Gefängnis?
Raphael R.:
Es war die schlimmste Zeit in meinem Leben. Es war wie ein Albtraum für mich. Ich hoffe, dass ich da nie mehr hinein muss. Ich freue mich auf daheim und eine Dusche.

ÖSTERREICH: Was haben Sie in den eineinhalb Monaten hinter Gittern gemacht?
Raphael R.:
Ich habe meine Lernunterlagen für die KfZ-Gesellenprüfung zum Glück bekommen und habe gelernt und gelernt.

ÖSTERREICH: Werden Sie die Prüfung schaffen?

RAPHAEL R.: Ich bin zuversichtlich, dass ich meine Prüfung schaffe. Doch ich hoffe, dass ich mir mit dieser Geschichte nicht mein ganzes Leben verpfuscht habe. Es tut mir alles wahnsinnig leid.

 




 

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