Gestoppt

Wiens brutalste Handy-Bande geschnappt

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16 Opfer überfallen und beraubt - Nach Tankstellen-Überfall gestoppt.

Eindeutig die falschen Freunde hatte sich der 18-jährige Gymnasiast der Vienna International School, Ruben M., ausgesucht. Nach einem schweren familiären Schicksalsschlag lernte der gebürtige Israeli zwei Kosovo-Albaner und einen Bosnier kennen, mit denen der bis dahin völlig unauffällige Jugendliche fortan durch die Straßen – und in die Automaten-Casinos (vor allem im Prater) zog.

Das war im Frühjahr – jetzt drohen dem Maturanten ebenso wie seinen drei Komplizen lange Haftstrafen für schweren gewerbsmäßigen Raub, schwere Nötigung und Körperverletzung.

Opfer mit Messer bedroht und niedergeschlagen
Jashar B., der älteste der Truppe, dürfte schon so seine Erfahrungen mit der Justiz haben – der 21-Jährige erwartet, dass er fünf bis sieben Jahre Haft abräumen wird. Das jedenfalls postete er kurz vor seiner Verhaftung auf Facebook (wo sich zumindest immer auch einer findet, dem das „gefällt“).

Und das wird dem Quartett rund um den Cliquen-Boss Robert B., der Vierte im Bunde ist der 17-jährige Jeton G., vorgeworfen: Sie sollen in unterschiedlicher Zusammensetzung im Sommer 2012 acht Raubüberfälle begangen haben, wobei die Opfer mit Messern bedroht wurden. Wer das Smartphone (am beliebtesten war natürlich das iPhone) nicht sofort herausrückte, wurde brutal verprügelt. Zwei landeten schwerverletzt im Spital.

Beute in Automaten-Casinos verspielt
Die Beute verkauften die brutalen Täter in dubiosen Handy-Shops, und mit dem Geld ging es schnurstracks in die nächste Spielhöhle, wo die Burschen bald mehr Zeit verbrachten als zu Hause (einer der arbeitslosen Komplizen gibt deshalb, ebenfalls auf einer sozialen Netzwerk-Seite, als Arbeitgeber zynisch einen Automaten an). Polizeisprecher Thomas Keiblinger: „Die Bande ist aus dem Verkehr gezogen. Die Beschuldigten sind zu den Straftaten geständig.“ Es gilt die Unschuldsvermutung.

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