Verzögerungen im Frühverkehr nach Unfällen. Erhebliche Lawinengefahr.
Das Winterwetter hat in der Nacht auf Mittwoch und in der Früh für eine regelrechte Unfallserie auf Oberösterreichs Straßen gesorgt: Neben zahlreichen Pkw waren auch viele Lkw betroffen. Tausende Menschen kamen zu spät zur Arbeit und in die Schule. Die Lawinengefahr wurde vom Warndienst des Landes als erheblich eingestuft. Die Situation werde sich vorerst kaum entspannen, auch wenn die Niederschläge im Laufe des Tages abnehmen.
Die Westautobahn (A1) musste nach einem Lkw-Unfall im Bereich von Oberwang (Bezirk Vöcklabruck) vorübergehend gesperrt werden. Auch auf dem Kematinger Berg zwischen St. Georgen und Seewalchen im selben Bezirk kam es zu einem Auffahrunfall von zwei Lastwagen und in der Folge zu Behinderungen. Gegen 4.00 Uhr verlor ein Lkw-Lenker, der von der Mühlkreisautobahn (A7) auf die A1 fahren wollte, beim Knoten Linz die Herrschaft über den Laster, der mit Papierrollen beladen war. Das Schwerfahrzeug durchbrach die Leitschiene und kam in einem Feld zu liegen. Die Bergung führte zu Verzögerungen im Frühverkehr.
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Die FF Vöcklabruck wurde von der Feuerwehr Vöcklamarkt zu einer LKW-Bergung auf die Attergauer Bundesstraße gerufen. Ein LKW war in einer Rechtskurve ...
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...in den Straßengraben gerutscht und saß mit dem Tank auf. Mittels Kran wurde der LKW im hintern Bereich angehoben und mit einer Seilwinde zurück auf die Straße gezogen.
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Bei einem schweren Verkehrsunfallin der Nacht auf Dienstag ist ein deutscher Reisebus gegen einen Schotter-LKW auf der Mondseer Straße bei St. Gilgen im dichten Schneetreiben geprallt. Die Frau am Beifahrersitz des Busses...
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...erlitt dabei schwere Verletzungen, die anderen Insassen wurden mittelschwer bis leicht verletzt. Im Bild: Der Reisebus nach dem Unfall mit dem beschädigten Führerhaus.
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Drei umstürzende Bäume fielen unter der Last des Neuschnees in der Nacht auf Dienstag zwischen Vöcklabruck und Ungenach auf die Straße und haben dabei ein Auto mit zwei Frauen...
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...nur knapp verfehlt. Die beiden jungen Frauen wurden nur leicht verletzt, ihr Pkw war danach aber ein Totalschaden.
Bereits am Abend wurden in Freistadt zwei Schülerinnen im Alter von 16 und 18 Jahren von einem Auto erfasst und weggeschleudert. Die Lenkerin hatte die beiden übersehen. Das ältere Mädchen wurde schwer, das jüngere leicht verletzt. Ein 26-jähriger tschechischer Pkw-Lenker geriet am Nachmittag bei einem Überholvorgang auf der schneeglatten Leonfeldner Straße (B126) ins Schleudern und krachte frontal in den entgegenkommenden Wagen einer 29-Jährigen Frau. Sie erlitt leichte Verletzungen, der Mann schwere. In Kronstorf (Bezirk Steyr-Land) wurde ein 19-Jähriger Autofahrer Zeuge eines Unfalls und wollte stehen bleiben, um Erste Hilfe zu leisten. Als er auf die Bremse stieg, schlitterte sein Wagen auf die Gegenfahrbahn, wo er mit einem Lkw kollidierte. Der Pkw-Lenker wurde leicht verletzt.
In Oberösterreich herrschte am Mittwoch Lawinenwarnstufe 3. Innerhalb von 24 Stunden gab es nochmals 20 bis 30 Zentimeter Neuschnee, der sich durch die Kälte noch kaum setzen konnte. Die Experten des Landes warnten davor, dass eine Auslösung von Schneebrettlawinen bereits bei geringer Zusatzbelastung möglich ist, und betonten, dass für Skitouren Erfahrung in der Gefahrenbeurteilung erforderlich ist.
Lage in Vorarlberg
Bei der Rettungs- und Feuerwehrleitstelle (RFL) in Vorarlberg herrscht nach zwei einsatzreichen Tagen am Mittwochvormittag wieder Normalbetrieb. Wegen der Lawinengefahr sei dem Polizeihubschrauber "Libelle" nun ein Hundeführer fix zugeteilt worden, um im Einsatzfall Zeit zu gewinnen. Auch bei dem in Zürs (Arlberg) stationierten Notarzthubschrauber Gallus 1 seien Hundeführer in Bereitschaft. "Wir sind gut gerüstet", hieß es.
Ausrutscher und Klassiker
Viel Arbeit bedeuteten die Schneefälle der vergangenen Tage für die Räumdienste, die im Großeinsatz standen. Gut zu tun in den vergangenen Tagen hatten auch die Pannenfahrer des ÖAMTC. Wegen der Verhältnisse gebe es überdurchschnittlich viele "Ausrutscher" und damit Fahrzeugabschleppungen, so Pressesprecher Jürgen Wagner. Dazu kämen "Winterklassiker" wie Probleme mit den Batterien oder zugefrorene Schlösser und Scheibenwischanlagen. Derzeit erledige man 170 Pannenhilfeeinsätze und rund 100 Abschleppungen innerhalb von 24 Stunden.