ORF-Chef legt Sparplan vor

Wrabetz: Sieg über die Regierung

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Trotz Ablehnung seitens der Regierung setzte Wrabetz seine Gebührenerhöhung durch.

Gestern um 14.15 stand ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz als endgültig klarer Sieger fest: 26 der 30 stimmberechtigten ORF-Stiftungsräte stimmten seinem Gebührenerhöhungsantrag zu. Die fünf Betriebsräte im ORF-Stiftungsrat durften nicht mitstimmen. Per Jänner 2017 steigen die ORF-Gebühren damit um 6,5 Prozent – wie ÖSTERREICH bereits am Dienstag berichtet hatte.

Regierung wollte keine 
höheren Gebühren

Poker. Pro Haushalt sind das 14 Euro zusätzlich. Leicht ging der Krimi um die höheren Gebühren freilich nicht über die Bühne: Noch am Montag hatte Wrabetz – er ist diesen Sommer zum dritten Mal zum ORF-Chef gewählt worden – 7,7 Prozent gefordert.

Die Regierung wollte derzeit überhaupt keine Gebührenerhöhung, sondern einen strengen Sparkurs für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk.

Wrabetz – ein geübter Verhandler – konnte die roten und schwarzen Stiftungsräte dennoch von seinem Plan überzeugen.

Zum einen legte Wrabetz klare Sparpläne – es geht um 300 Millionen Euro – vor. Demnach will er in den kommenden fünf Jahren 300 Posten nicht mehr nachbesetzen. Derzeit werden vielen ORF-Kollegen sogenannte golden Handshakes angeboten.

Zudem wird der ORF-Chef auch bei Programmen – etwa dem Erwerb von Sportrechten – sparen.

Wrabetz: »Geringste 
Erhöhung seit 1978«

Wrabetz überzeugte die rot-schwarzen Stiftungsräte aber vor allem damit, dass dies die „geringste Gebührenerhöhung seit 1978“ sei. Zudem erinnerte der ORF-General seine Aufsichtsratsmitglieder, dass sie ebenso wie er für die Geschäftsgebarung des ORF haften würden. Trotz des Grants der Koalitionsparteien (siehe Kasten rechts) auf den ORF, konnte Wrabetz so sein Gremium hinter sich sammeln. Nur die Vertreter von FPÖ und Neos lehnten seinen Antrag ab.

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