Proteste gegen Ungleichbehandlung:

Zivildiener: Einer kassiert 600 €, sein Kollege 1300 €

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Der gleiche Job, der gleiche Arbeitgeber, der gleiche Einsatz - trotzdem werden die Zivildiener derzeit unterschiedlich entlohnt: Im selben Pflegeheim erhält ein "Zivi" 600 €, sein Kollege 1.300 € ...

Die unterschiedlichen Bezüge wurden durch die Coronavirus-Reaktionen der Bundesregierung verursacht: Weil die Landwirtschafts- und Tourismus-Ministerin, bei der die Zivildienst-Agenden aktuell angesiedelt sind, dringend freiwillige Ex-Zivildiener für den raschen Einsatz bei den Rettungsdiensten und in den Seniorenheimen gesucht hat, wurde ein Monatsbezug von 1.300 € festgesetzt.

Das wiederum sorgt bei all jenen Zivildienern für viel Ärger, die weiterhin für bloß 600 € pro Monat ihren Job machen müssen. Groteskerweise arbeiten jetzt Zivildiener in einer Pflegeeinrichtung zusammen, in der zwei Helfer für die gleiche Leistung zwei verschiedene Gehälter kassieren - und noch dazu beträgt der Unterschied 700 €.

So kritisiert auch Jens Ulreich aus Schreibersdorf im Gespräch mit dem ORF Burgenland die aktuelle Situation: "Ich finde schon, dass es ungerecht ist. Bei denen, die sich jetzt freiwillig gemeldet haben, ist es schon länger her, dass sie Dienst gemacht haben. Und sie sind vermutlich auch nicht mehr so qualifiziert dafür."

Die Zivildiener wollen jetzt eine Gehaltsangleichung beim Höchstgericht erkämpfen. Und vermutlich werden auch Präsenzdiener, deren Dienst verlängert worden ist, auch nicht ewig friedlich zusehen, dass sie 492,67 € pro Monat als Vergütung erhalten, während die "neuen" freiwilligen Zivildiener 1300 € kassieren, immerhin 807,33 € weniger.

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