Festnahme

Einer der drei entflohenen Häftlinge geschnappt

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Der 16-jährige Afghane hatte sich vor einer Woche bei der Überstellung von der Jugendstrafanstalt Gerasdorf zu einer Routineuntersuchung ins Spital nach Wiener Neustadt aus dem Staub gemacht.

Ein 16-jähriger Afghane, der im Jänner ohnehin aus der Jugendhaft in Gerasdorf gekommen wäre, nützte bzw. plante einen Termin im Spital in Wiener Neustadt wegen einer angeblichen akuten Erkrankung Anfang der vergangenen Woche, um seinen Bewachern einfach auf und davon zu laufen. In Handschellen.

Jetzt wurde der entflohene Häftling von der Polizei geschnappt. Nach Ermittlungen von Beamten der Polizeiinspektion Wiener Neustadt Burgplatz, gemeinsam mit dem operativen Kriminaldienst des Stadtpolizeikommandos Wiener Neustadt konnte der Aufenthaltsort des 16-Jährigen eruiert werden. Der entflohene Strafgefangene wurde heute gegen 14.15 Uhr mit Unterstützung des Landeskriminalamtes Niederösterreich, Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität, in 1160 Wien festgenommen und in die Justizanstalt Gerasdorf eingeliefert.

Eine 17-Jährige aus Wiener Neustadt konnte als Beschuldigte wegen des Verdachtes der Begünstigung ausgeforscht werden. Sie zeigte sich nicht geständig. Nach Abschluss der Ermittlungen wird sie der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt angezeigt. 

Zwei von drei entflohenen Insassen noch flüchtig

Zuletzt haben gleich drei Knast-Insassen mit nahezu demselben Schmäh erfolgreich das Weite gesucht. Begonnen hat die Pannenserie vergangene Woche, als eine Insassin der Justizanstalt Schwarzau, die wegen Vermögensdelikten einsaß und die stationär im Landesklinikum Wiener Neustadt aufgenommen wurde, türmte, sobald die Bewachung vor dem Krankenzimmer abzog. Ihr Haftende steht im Frühjahr 2025 an. Doch offenbar wurde sie jetzt ­wegen einer schlechten Nachricht, die sie aus ihrem privaten Umfeld er­eilte, zu den unüberlegten Schritten gedrängt.

Zu Beginn der Vorwoche flohen dann gleich zwei Justizinsassen: Zuerst der 16-Jährige aus der JA Gerasdorf, der sich ebenfalls in Wiener Neustadt aus dem Staub machte (siehe Story unten) und dann die ebenso spektakuläre wie einfache Flucht eines Tschetschenen: Der Schwerkriminelle, der ­wegen bewaffneten Raubs an einem Geldtransporter in Wels im Sommer 2019 noch 9 Jahre (Haftende 2032) vor sich hatte, täuschte – vermutlich von langer Hand geplant – ein kaputtes Knie vor.

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