Prosecco Mord

Jetzt spricht Familie der Täterin

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Es war die unglaubliche Dreistigkeit, die Daniela K zum Verhängnis wurde.

Wie von der Kripo zu erfahren war, ging die mutmaßliche Täterin gleich nach der schrecklichen Bluttat mit mit der im Haus der Nachbarin erbeuteten Münzsammlung zur nächsten Bankfiliale in Timelkam.

Dabei musste sie einmal kräftig schlucken, weil vier alte 25- und 50-Schilling-Münzen in Silber zusammen gerade einmal 20 Euro wert waren. Mehr Bargeld brachten dagegen vier Goldmünzen, einfache Dukaten, von denen ein jeder um die 100 Euro wert war. Brachte zusammen 420 Euro. Außerdem hatte sie in der Börse von Hedwig Moser 300 Euro Bargeld gefunden. Machte zusammen 720 Euro für den Kroatien-Urlaub. Schon am nächsten Tag ging es ab ans Meer.

Transaktion
Was die Frau allerdings übersehen hatte, war, dass die Überwachungskamera in der Bankfiliale ihre Transaktion automatisch gefilmt hatte. Als die Ermittler, die zunächst nach einer unbekannten Raubmörderin gesucht hatten und dabei alle Münzhändler und Banken abgeklapperten, die Nachbarin von Hedwig Moser auf dem Video sahen – brauchten sie nur noch eins und eins zusammenzählen.

Blankes Entsetzen im ganzen Land
Die 34-jährige Daniela K. aus Timelkam erschlug mit der Prosecco-Flasche ihre Nachbarin Hedwig Moser (77) und stach ein Dutzend Mal mit dem Messer zu. Mit der Beute, 720 Euro, fuhr die fünffache Mutter am nächsten Tag mit ihrer Familie nach Kroatien ans Meer. Als sie am Samstag zurückkamen, klickten die Handschellen. Ehemann und Kinder fielen fast in Ohnmacht. Daniela K., die aus St. Georgen am Attersee stammt, ist geständig und bei den Verhören eiskalt. Laut Ermittlern vergoss sie keine einzige Träne.

Margit Roth:(Mutter der mutmaßlichen Täterin): Daniela ist eine vorbildliche Mutter. Natürlich hat sie auch mit ihren Kindern geschimpft, aber Gewalt – das gab es nie.
Johanna Putz:(die Großmutter von Daniela K.): Zu meinem 80. Geburtstag kaufte sie ihren fünf Kindern Rosen. Damit bastelten sie ein großes Transparent für mich. Es war eine Riesenfreude. Ich war bei jeder Geburt meiner Enkel dabei (bricht in Tränen aus).
ÖSTERREICH: Ihre Tochter bzw. Enkelin soll ausgesagt haben, das Geld im Haus ihrer Nachbarin für den Urlaub geraubt zu haben.
Margit Roth: Sie war 16 Jahre lang nicht im Urlaub. Im vergangenen Jahr war sie dann zum ersten Mal in Kroatien und heuer das zweite Mal. Wir haben ihr zum Geburtstag Gutscheine geschenkt, mit denen sah man sie dann aber eher in der Kinderabteilung. Für sich selbst hat sie sich selten etwas gekauft.
Johanna Putz: Im Ort ist sie als Tischmutter (für Erstkommunionskinder in der Pfarre, Anm.) engagiert. Wenn ihr Sohn ein Fußballmatch hat, steht sie wie ein Konditor noch in der Nacht am Herd und backt Kuchen für die ganze Mannschaft. Als mein Mann vor Jahren vor dem Haus verunglückte, nahm sie das sehr mit.
Margit Roth: Sie hat uns hier in St. Georgen sehr oft besucht…
ÖSTERREICH: Wie geht es Ihnen jetzt, wenn Sie von der grausamen Tat hören?
Johanna Putz: (ausweichend): Ich werde meine Tochter ehestmöglich besuchen. Ich werde aber nicht selbst fahren, sondern mich hinbringen lassen. Das Ganze wird sehr emotionell werden. Wir können uns das nicht erklären. Aber sie ist mein Kind, mehr kann ich dazu nicht mehr sagen.

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