Die Millionenpläne sind geplatzt, doch für Wiener Neustadt beginnt jetzt die eigentliche Schachpartie. Nach dem Aus des Mega-Projekts auf dem Leiner-Areal will die Stadt das Heft des Handelns übernehmen.
Mit dem "Maximilium am Stadtpark“ sollte ein ganz neues Stadtviertel in Wiener Neustadt entstehen. Geplant waren 500 Wohnungen, ein Bildungscampus mit Musikvolksschule, Mittelschule, Kindergarten und Konzertsälen. Der südliche Teil hätte modernen Wohnraum geboten. Der Norden sollte Kindern und Jugendlichen gewidmet sein. Doch statt Baggern und Baukränen regiert jetzt der Stillstand. Nach der Insolvenz des Bauträgers SÜBA AG gilt das einst gefeierte Bauprojekt als endgültig gescheitert. Der Gemeinderat von Wiener Neustadt hat mit einer zweijährige Bausperre reagiert.
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Stadt bringt sich in Stellung
Noch ist das ehemalige Leiner-Areal im Besitz einer SÜBA-Tochter. Doch Bürgermeister Klaus Schneeberger (ÖVP) macht kein Geheimnis daraus, dass die Stadt zugreifen will. Gegenüber der NÖN erklärt er, man habe bei bereits bei mehreren Stellen angeklopft. Auch mit dem Masseverwalter und Banken habe man Kontakt aufgenommen. Die neue Bausperre kommt der Stadt entgegen. Damit kann man verhindern, dass das Areal vorschnell in andere Hände fällt. Schneeberger stellt klar, dass man keinen Abklatsch des alten Projekts dulden werde. Ein einzelner Wohnturm statt drei sei keine Option. Für ihn steht fest, dass etwas völlig Neues entstehen müsse.
Der geschätzte Grundstückswert liegt bei rund 17 Millionen Euro. Bürgermeister Schneeberger sieht die Stadt finanziell gut gerüstet. Dank Rücklagen könnte man den Kauf stemmen. Ein realer Gegenwert würde dem Aufwand gegenüberstehen.