Hypo-Krimi

Detektiv macht mobil gegen Kulterer

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Detektiv Dietmar Guggenbichler ist eine Schlüsselfigur im Hypo-Krimi.

Neben dem 2-Mio.-Euro-Kredit an die Fluglinie Styrian Spirit ist das 150.000-Euro-Darlehen für Detektiv Dietmar Guggenbichler Gegenstand der seit letzter Woche vorliegenden ersten Anklage gegen Ex-Hypo-Chef Wolfgang Kulterer. Die Kredite seien ohne Sicherheiten vergeben worden, der Verdacht lautet auf Untreue – es gilt die Unschuldsvermutung. Detektiv „Guggi“ hatte einst selbst im Auftrag Kulterers rund um vermutete Unregelmäßigkeiten bei Hypo-Geschäften in Kroatien ermittelt. Dieser Ermittlungsauftrag, der über Vermittlung Jörg Haiders zustande kam, ist das Um und Auf beim Streit um den Guggenbichler Kredit. Denn das vereinbarte Honorar – laut Guggi 250.000 Euro – hätte als Sicherheit für das Darlehen dienen sollen. Allerdings habe er das Geld – bis auf einige Tausend Euro – nie erhalten, so Guggi. Im Juni brachte er daher Strafanzeige wegen Betrugsverdachts gegen Kulterer und Ex-Hypovorstand Josef Kircher ein. „Jetzt wurde unter der Nummer 15HV192/10m ein Hauptverfahren eröffnet“, so Guggenbichler zu ÖSTERREICH. Das Ermittlungsverfahren gegen den Detektiv selbst wegen Untreueverdachts in der Kredit-Causa wurde indes eingestellt.

Anwälte wissen von nichts.
Kulterers Anwälte Dieter Böhmdorfer und Ferdinand Lanker wussten auf ÖSTERREICH-Nachfrage nichts von der Guggenbichler-Anzeige. Was indes die fertige Untreue-Anklage der Staatsanwaltschaft gegen Kulterer betrifft, werde man keinen Einspruch erheben. „Uns liegt an einem raschen Verfahren“, so Lanker zu ÖSTERREICH. Im Rahmen der Stellungnahme zur Anklageschrift werde man aber deren Schwachpunkte aufzeigen. So habe die Staatsanwaltschaft entgegen der gesetzlichen Vorschrift die Punkte weggelassen, die für Kulterer sprechen. „Bei den Vorwürfen zum Guggenbichler-Kredit unter anderem die Tatsache, dass zwei Jahre lang die monatlichen Raten bezahlt wurden“, sagt Lanker.

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