Kulterer ließ 2006 kroatische Tochter überwachen

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Der ehemalige Vorstandschef der Kärntner Hypo Group Alpe Adria (HGAA), Wolfgang Kulterer, hat 2006 Spitzenmanager seiner kroatischen Tochter von einem Detektiv observieren lassen. Das geht aus Gesprächsmitschnitten vor, die Detektiv Dietmar Guggenbichler angefertigt hatte und vom Nachrichtenmagazin "profil" veröffentlicht wurden.

Kulterer erklärte gegenüber Guggenbichler im August 2006, knapp vor seinem Rückzug als Vorstandschef, dass er die Bank nicht an die Börse bringen werde. Über den damaligen Landeshauptmann Haider sagte Kulterer: "Die größte Strafe wird für ihn werden, wenn ich die Bank, und das habe ich in der Zukunft in der Hand und das wird er nicht verhindern können, wenn ich die Bank nicht an die Börse führe."

Zu diesem Zeitpunkt hielten Kulterer und Haider trotz des im Frühjahr aufgeflogenen Skandals um die Swap-Verluste, der Kulterer eine Verurteilung wegen Bilanzfälschung einbrachte, öffentlich stets am Börsegang der Hypo fest. Haider werde "fürchterlich leiden", wenn das Going Public nicht stattfinde, so Kulterer weiter, der auch meinte, er müsse "aus Kärnten weg".

Kulterer waren offenbar auch schon damals Verdachtsmomente bekannt, die seinen Stellvertreter Günter Striedinger im Zusammenhang mit den Geschäften in Kroatien betrafen. So heißt es in einem weiteren Mitschnitt, ein Geschäftspartner Striedingers in Kroatien habe bei einem Großprojekt "um die zehn, fünfzehn Millionen entzogen für Privatprojekte". Guggenbichler warnte den Bankchef, nur ja vorsichtig zu sein, worauf dieser antwortete: "Ich glaube eher, dass der (der Investor Miro O., Anm.) so kalkuliert, wenn ich einmal unten bin, dass mich da ein Lkw übersieht."

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