Ökostrom in Österreich: Umstieg bis 2030 machbar

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Eine Studie der TU Wien hat zum Ergebnis, dass es ohne Umwege möglich sei, den Umstieg auf 100-prozentigen Ökostrom zu realisieren. Im gleichen Zug sollen die Kosten für den Verbraucher sinken.

Der Dachverband Erneuerbare Energie Österreich (EEÖ) verfolgt das Ziel, die heimische Energieversorgung mittelfristig auf erneuerbare Energiequellen umzustellen. Jedoch gehen die Entwicklungen eher schleppend voran, wird moniert. Ende Juni hat der Nationalrat beschlossen, eine Art "kleine Ökostromnovelle" in die Wege zu leiten. Das bedeutet eine Förderung und einen Zuwachs von 2 % in vier Jahren.

Welche Vorteile bringt der Umstieg auf Ökostrom?

Die Studie der technischen Universität hat in ihrem Projekt „Strom Zukunft 2030“ herausgefunden, dass eine Steigerung um 31 Terawattstunden gar nicht zu einer Mehrbelastung für die Verbraucher führen würde. Derzeit verbraucht Österreich 70 Terawattstunden Strom und bezieht 70 % aus erneuerbaren Energien. Ein vollständiger Umstieg im System würde im Jahr 650 Millionen Euro Einsparungen nach sich ziehen und noch dazu für über 50.000 neue Arbeitsplätze sorgen.

Das mag an einem strompreismindernden Effekt liegen, der einer jährliche Entlastung von 137 Millionen Euro gleichkommt. 820 Millionen Euro würden nicht mehr für den Import von fossilen Energien anfallen. Darüber hinaus ist die Studie zu den Ergebnissen gekommen, dass mit dem vollständigen Umstieg keinerlei Risiken oder Gefahren der Versorgungssicherheit einhergingen. Anbieter wie Stromdiskont liefern bereits umweltfreundliche Energie zum fairen Preis in einem breit gefächerten Portfolio, das die Bezugsquellen transparent aufzeigt.

Kontraposition Ölindustrie

Eine Gegenposition vertritt Saudi-Aramco. Der saudische Ölkonzern sieht den langfristigen Umstieg als komplexe Herausforderung und geht davon aus, dass die Verbraucher in ihren Erwartungen um einiges vorausdenken. Im gleichen Zug wird auf die dringend benötigten Investitionen für die Ölindustrie hingewiesen, die auf lange Sicht Energiesicherheit gewährleisten.

Derzeit kommt ein erheblicher Teil der verbrauchten Energie aus regenerativen Quellen. Österreich bezieht bereits einen deutlichen Ökostromanteil von knapp 70 %. Davon geht zumindest der Energiestatus 2016 vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft aus. Im direkten Vergleich liegt der Ökostromanteil der EU bei gerade einmal bei 28 %. Hier nimmt Österreich eine besondere Position in der Energiewende ein. Das Land sei von Anfang an auf Alternativen angewiesen, was nicht zuletzt an den regionalen Besonderheiten festzumachen ist.

Ökostromanteile in Österreich

Hierzulande betrachten Verbraucher und Unternehmer die fossilen Rohstoffquellen, wie zum Beispiel Steinkohle und Braunkohle, mehr als kritisch. Grund dafür sind vergangene Ereignisse und Unfälle.

Landesweit unterscheiden sich im Bereich Ökostrom verschiedene Quellen: Geothermie, Sonnenenergie, Windkraft, Wasserkraft und regenerative Quellen..

Die Sonnenenergie bereitet dabei hauptsächlich für die Solarthermie warmes Wasser auf und stellt Heizwärme zur Verfügung. Im Hinblick auf Photovoltaik ergeben sich immer wieder Reserven in Bezug auf den Wirkungsgrad.

Derzeit ist es in Österreich nur in wenigen Regionen möglich, auf Erdwärme auf der Basis von Geothermie zurückzugreifen. Das Projekt REGIO Energy hat in einer Analyse ein verbesserungswürdiges Potenzial aufgemacht, insbesondere wenn es um die geologischen Bedingungen vor Ort geht. Ein großer Teil der Energiegewinnung kommt in Österreich der Wasserkraft zu. Im gleichen Zug geht mittlerweile mehr als zwei Drittel auf die ökologische Stromerzeugung. Die anderen Formen der Stromerzeugung nehmen ca. 13 % ein, wobei ein nicht minderer Anteil auf den biogenen Abfällen basiert, die zur Umsetzung von thermischer Energie und Wärme genutzt werden.

Ökostrom
© Pixabay / 4941

In den letzten Jahren hat ein zunehmender Ausbau im Bereich Windenergie und Sonnenenergie stattgefunden, so dass damit zu rechnen ist, dass ein weiterer Zulauf nicht abreißt.

Was zahlen die Kunden in Österreich für Ökostrom?

Es ist nahezu unmöglich, pauschal festzulegen, wie viel ein Verbraucher für 1 kWh Ökostrom bezahlt. Der Wohnort, der Versorger und der Verbrauch wirken sich maßgeblich auf den Strompreis aus. Hier ergeben sich Schwankungen zwischen 3-4 Cent. Im Vorteil sind die Verbraucher und Haushalte, die mehr verbrauchen. Hier ist davon auszugehen, dass im direkten Vergleich die Strompreise sinken.

Kunden in Österreich haben vielerlei Möglichkeiten, die Preisbremse anzuziehen und im direkten Vergleich der Stromversorger die Vertragsbindung ebenso wie die Zahlintervalle individuell gegenüberzustellen. Diese Einflussfaktoren zeigen eine maßgebliche Veränderung, wenn es um den Strompreis geht. Nicht zu vernachlässigen sind die Rabatte, die gerade Neukunden bei einem Wechsel zu einem neuen Stromversorger für sich nutzen. Hier locken Stromlieferanten mit Gratiszeiträumen und Neukundenrabatten, die sich jedoch an einer gewissen Mindestlaufzeit orientieren.

Kunden, die früher wechseln, zahlen meistens mehr als diejenigen, die sich auf eine längere Vertragszeit einlassen. Darüber hinaus gewähren die Ökostromversorger ihren Verbrauchern Vergünstigungen, wenn sich diese auf umfassendere Vorauszahlungen per Bankeinzug einlassen und den Zahlschein vermeiden. Demnach würden die Rabatte steigen, wenn ein Verbraucher eine Vorauszahlung für die nächsten 6-12 Monate beim Ökostromanbieter zahlt.

Wie Verbraucher in Österreich günstigen Ökostrom beziehen

Ökostrom ist in Österreich allgegenwärtig und nimmt einen enormen Anteil von bis zu 70 % ein. Dabei geht der überwiegende Anteil an die Solarenergie und Wasserkraft. Ein vollständiger Umstieg benötigt politisches Engagement und eine Umorientierung auf staatlicher Ebene, um sich maßgeblich positiv und sparsam für die Verbraucher auszuwirken. Kunden haben in Österreich die Möglichkeit, durch individuelle Einstellungen ihrer Tarife Geld zu sparen und Energie auf Basis von regenerativen Quellen zu nutzen.

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