Alarmierende Statistik

13.670 Gewalt-Taten an Frauen

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2018 explodierte die Gewalt an Frauen. 36 Prozent der Verdächtigen aus dem Ausland.

Mehr Morde, mehr Körperverletzungen, mehr Sexualdelikte: 13.670 Mal wurden Frauen im vergangenen Jahr Opfer von Gewalt­tätern. Darunter waren 41 Morde und 684 Fälle von schwerer Körperverletzung. Dazu kamen 3.640 Taten gegen die sexuelle Integrität, darunter 872 Vergewaltigungen – bei den Deliktzahlen sind versuchte sowie vollendete Taten enthalten. Das geht aus Daten des Innenministeriums hervor, die Neos-Abgeordnete Stephanie Krisper angefragt hatte.

Von den 13.811 Verdächtigen einer Gewalttat gegen Frauen hatten fast 4.952 nicht die österreichische Staatsbürgerschaft. Die meisten von ihnen waren ­Türken (581), vor Serben (574), Rumänen (403), Deutschen (336) und Afghanen (325).

Kickl verurteilt Gewalt an Frauen "aufs Schärfste"

Von den 3.154 Verdächtigen bei Sexualdelikten waren sogar 40 Prozent der Tatverdächtigen Ausländer. 179 Mal waren Afghanen Verdächtige einer Tat gegen die sexuelle Integrität, danach folgten Rumänen (111) und Türken (102). „Gewalt gegen Frauen ist, wie jede Form von Gewalt, in jedem Fall auf das Schärfste zu verurteilen, gleichgültig von wem sie ausgeübt“, so Innenminister Herbert Kickl in der Anfragebeantwortung.

Weniger Schutz

Für die ­Opfer sind die Gewalttaten traumatisierend, Schutz ist umso wichtiger. Trotz steigender Zahl der Gewaltdelikte wurden 2018 weniger Betretungsverbote ausgesprochen als im Jahr zuvor. Ihre Zahl sank um ein Viertel auf 7.407 dieser Maßnahmen zum Schutz von Frauen vor ihren Peinigern. Die Behörden registrierten 747 Fälle, in denen ein Betretungsverbot missachtet wurde.

Rückschrittlich

Für Neos-Abgeordnete Krisper sind die Zahlen „erschreckend“. Betretungsverbote seien wichtig, damit sich Gewaltopfer wieder sicher fühlen können. „Offenbar ist die Sicherheit der Opfer nicht wichtig genug“, sagt Krisper zu ÖSTERREICH und kritisiert die Politik des Innenministers als „rückschrittlicher denn je“.(baa)

2018 gab es 73 Morde, 41 Opfer waren Frauen

Heuer mussten schon 14 Menschen durch Gewalttaten sterben, allein zehn Mordopfer waren Frauen. Zuletzt musste die 75-jährige Maria P. aus St. Valentin (NÖ) sterben – ihr Enkelsohn Markus (28) soll die Tat begangen haben (ÖSTERREICH berichtete).

2018 ging als trauriges Rekordjahr bei Frauenmorden ein. Zuletzt gab es in den 1980er-Jahren so viele tödliche Bluttaten.

Und auch dieses Jahr setzt sich der Trend leider fort. Manuela K. musste im Jänner sterben – sie wurde von ihrem On-Off-Freund offenbar erwürgt. Silvia K. aus Krumbach trennte sich von ihrem Freund – er stach sie vor der Haustür nieder.

Oft endet für Frauen eine Beziehung tödlich. Gekränkter Stolz oder Streit um die Kinder führt zur Eskalation mit Todesfolge.

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