Ein halbes Jahr nach Aufruf von SP-Chef Gusenbauer zur Offenlegung der Gehälter sind 19 Mandatare diesem Ruf noch immer nicht gefolgt.
Zur Transparenz aufgerufen waren die Mandatare zum Nationalrat, Bundesrat, Europäischen Parlament und die zehn-köpfige Regierungsmannschaft. Unter den Rebellen befinden sich 14 Nationalräte und fünf Bundesräte. Darunter auch prominente Namen wie Bildungssprecher Josef Broukal, Gewerkschafter Josef Muchitsch, Sportsprecher Peter Wittmann und SPÖ-Bundesgeschäftsführer Josef Kalina.
Im Gespräch mit ÖSTERREICH (Montag-Ausgabe) rechtfertigt Broukal seine Weigerung: "Den Steuerberater des Klubs gehen meine Finanzen nichts an." Wittmann hat ebenfalls nicht vor, der Aufforderung seines Parteichef zu folgen: "Ich habe von Anfang an gesagt, dass meine Kanzleikollegen das nicht wollen." Der steirische Gewerkschafter Muchitsch würde gerne mehr offen legen als er darf: "Der Klub will die Daten nicht so offen darstellen, wie ich es mir wünsche. Das kann ich auf meiner Homepage besser." Kein Wunder - ist doch dort zu lesen, dass er monatlich 1.382,65 Euro an Parteisteuern abzuliefern hat.
Einzig Kalina zeigt sich reumütig: "Ich habe vergessen, meine Steuerdaten abzugeben. Das wird schnellstens erledigt", berichtet ÖSTERREICH (Montag-Ausgabe).