Schicksalswochen für Parteichefin

40% der SPÖ-Wähler gegen Rendi-Wagner

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Die ÖSTERREICH-Umfrage zeichnet ein düsteres Bild. In der Partei werden schon Pläne für die Nachfolge von Rendi-Wagner geschmiedet.

Es schaut nicht gut aus für Pamela Rendi-Wagner. Die SPÖ-Chefin lässt die 157.000 Parteimitglieder ab Mittwoch darüber abstimmen, ob sie weiter im Amt bleiben soll. Dass sie dieses Vertrauensvotum in einer der wenigen ruhigeren Phasen der SPÖ quasi aus heiterem Himmel und noch dazu am Beginn des wichtigen Wien-Wahlkampfs angesetzt hat, empört die Partei. „Jetzt sind auch die Letzten, die noch zu ihr gestanden sind, abgefallen“, sagt ein SPÖ-Mann aus Wien.

Ist Befragung richtiger Schritt?

Ist Befragung richtiger Schritt?
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× Ist Befragung richtiger Schritt?

Nur SPÖ-Wähler: 40% gegen Rendi

Nur SPÖ-Wähler: 40 % gegen Rendi
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× Nur SPÖ-Wähler: 40 % gegen Rendi

Alle Befragten: 69% gegen Rendi-Wagner

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× Alle Befragten: 69 % gegen Rendi

Stimmt SPÖ für Rendi-Wagner?

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× Stimmt SPÖ für Rendi-Wagner?

 

Große Mehrheit für
 Doskozil als Nachfolger

Die Research-Affairs-Umfrage für ÖSTERREICH zeigt: Pamela Rendi-Wagner muss jetzt ernsthaft um ihren Job als Parteichefin zittern.

  • Befragung richtig. Positiv gewertet wird immerhin, dass Rendi-Wagner die Befragung angesetzt hat. Für 65 % ist das ein „richtiger Schritt“, 35 % lehnen das Votum ab.
  • 69 % gegen Verbleib. Von den Befragten würden gleich 69 % gegen Rendi-Wagner als Parteichefin stimmen, 31 % für sie.
  • SPÖ-Wähler knapp dafür. Bei den SPÖ-Wählern wären 60 % für den Verbleib. Das ist zwar eine Mehrheit, wäre für Rendi aber dennoch eine Niederlage. Denn im Umkehrschluss hieße das, dass 40 % gegen sie sind. Unter Experten gilt ein Ergebnis unter 80 % als sofortiger Rücktrittsgrund.
  • Kein Glaube an Rendi. 53  % der Befragten glauben nicht, dass Pamela Rendi-Wagner Parteichefin bleibt.
  • Nachfolge. In der Partei gibt es bereits Pläne für die Rendi-Nachfolge. Derzeit sind viele für eine interimistische Lösung à la Doris Bures oder Peter Kaiser, damit vor der Wien-Wahl Ruhe einkehrt. Für die nächste Nationalratswahl solle dann ein frischer Parteichef, dem auch ein Wahlsieg zugetraut wird, aufgebaut werden. Die Befragten der ÖSTERREICH-Umfrage sprechen sich fast zur Hälfte (49 %) für den burgenländischen Landeshauptmann Hans Peter Doskozil als Parteichef aus. Er hat eben erst eine Absolute im Burgenland erreicht.

Die Mitglieder-Befragung läuft bis 2. April. Im oe24.TV-Interview hat Rendi-Wagner erstmals ein – bescheidenes – Ziel formuliert: „Alles über 20 % Beteiligung wäre ein Erfolg.“(knd)

Rendi: "Alles über 20 Prozent Beteiligung wäre ein Erfolg"

oe24.TV: Viele sagen, Ihr Vertrauensvotum ist eine Schnapsidee. Warum ist diese Abstimmung, die aus heiterem Himmel kam, für Sie so wichtig?

Pamela Rendi-Wagner: Wenn man die Erneuerung der Partei ernst nimmt, muss man sich auch fragen, was in der Vergangenheit nicht so gut gelaufen ist. Das war dieses Hickhack, die parteiinternen Streitereien. Darauf reden mich auch ­viele Leute an: Wir haben das satt, die SPÖ muss aufhören zu streiten: Deswegen braucht es die Mitglieder­befragung. Wenn wir uns dauernd streiten, dann fragen wir doch unsere Mitglieder zu den wichtigsten politischen Maßnahmen.

oe24.TV: Und die Vertrauensfrage zu Ihrer Person?

Rendi-Wagner: Ich habe mich entschlossen, erstmals in 132 Jahren der SPÖ, als Vorsitzende die Mitglieder zu befragen, ob sie mit mir an der Spitze weiter diesen Weg gehen wollen. Ich glaube, dass es notwendig ist, weg vom Hickhack zu kommen. Das stärkt. Da geht es nicht um mich, das stärkt uns als SPÖ. Und was gibt es Besseres als eine gestärkte Bundespartei für diesen wichtigen Wiener Wahlkampf?

oe24.TV: Sie wollen die Intriganten in der Partei zum Schweigen bringen?

Rendi-Wagner: Die wird es leider, leider nach der Mitgliederbefragung auch geben. Aber wenn jetzt alle sagen: Wir wollen diese Streiterei nicht mehr und die Mitglieder das durch eine hohe Beteiligung bei der Befragung zum Ausdruck bringen, werden diese Intriganten nicht mehr so laut schreien können. Denn das Stärkste ist natürlich die Stimme der Mitglieder, und es gibt keinen falschen Zeitpunkt, die Mitglieder zu befragen.

oe24.TV: Viele sagen, Sie gehen ein enorm hohes Risiko ein. Ist Ihnen das bewusst?

Rendi-Wagner: Ich sehe immer die Chance, und deswegen entscheide ich mich, diesen Weg zu gehen.

oe24.TV: Wenn die Beteiligung bei 50 Prozent liegt, und das Votum für Sie bei 80 Prozent, würden die Kritiker verstummen?

Rendi-Wagner: Man weiß die Zahlen nicht, Mitgliederbefragungen sind selten. Die Mitglieder sind nicht gewöhnt, dass sie abstimmen können, deshalb kennen wir die Beteiligung nicht.

oe24.TV: Sie müssten ein kleines Wunder bewirken …

Rendi-Wagner: Alles, was mehr als 20 Prozent Beteiligung ist, ist ein Erfolg.

oe24.TV: Wenn das Vertrauensvotum danebengeht, hören Sie am selben Tag auf? Wenn es positiv endet, dann arbeiten Sie mit doppelter Kraft für den Wiener Wahlkampf und letztendlich für ­eine wahrscheinlich irgendwann kommende Neuwahl?

Rendi-Wagner: Wie immer das Votum ausgeht, es schafft endlich Klarheit.

oe24.TV: Wenn es nicht positiv ausgeht, sagen Sie ciao? Wenn es positiv ausgeht, fühlen Sie sich wie Popeye mit Spinat gedopt?

Rendi-Wagner: Ich beschäftige mich nicht mit was wäre wenn.

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