Rechnungshof-Kritik

Beamte: 66 Prozent gehen in Frühpension

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Nur 18 % der Staatsdiener gehen mit den vorgesehenen 65 Jahren in Pension.

Rechnungshofpräsident Josef Moser ist nicht zufrieden: „Die Bemühungen zur Anhebung des tatsäch­lichen Pensionsantritts­alters wären zu intensivieren“, lässt er im neuesten RH-Prüfbericht zu den Beamtenpensionen der Bundesregierung ausrichten.

  • Frühpension. Denn die Bundesbediensteten gehen in Österreich viel zu früh in Pension – gleich 66 Prozent warten nicht, bis sie das vorgeschriebene Alter von 65 Jahren erreicht haben.
  • Dienstunfähig. Über alle Bereiche hinweg sind weitere 15,4 Prozent der Beamten wegen Dienstunfähigkeit in Pension.
  • Alterspension. Damit bleiben gerade einmal 17,9 Prozent der Beamten übrig, die wie vorgesehen ihren Ruhestand antreten, so der Rechnungshof.

Viele Invaliditätspensionen bei den Eisenbahnern
Neben den Bundesbediensteten hat sich der Rechnungshof (RH) auch die Statistiken der ÖBB und der Post angeschaut, auch hier sind die regulären Alterspensionen Mangelware:

  • Viele Bahn-Krankenpensionen. Ganze 41,7 Prozent der Eisenbahner gehen wegen Dienstunfähigkeit in Rente. Der RH fordert mehr Möglichkeiten zur Gesundheitsvorsorge oder zum Jobwechsel.
  • Jeder Zweite in Frühpension. 54,4 Prozent der Eisenbahner gehen vor 65 Jahren in den Ruhestand, nur 3,9 Prozent ab diesem Zeitpunkt.
  • Reaktion. Die ÖBB wiesen die RH-Kritik am Mittwoch zurück. Die Bundesbahnen hätten das faktische Pensionsantrittsalter seit 2010 gesteigert.

Bei Post bleibt fast keiner so lange, wie er sollte

  • Post-Pensionen. Bei der Post ist der Trend zur Frühpension am ausgeprägtesten – nur 0,5 Prozent der Männer bleiben bis 65 Jahre in der Arbeit!

Neben den zu frühen Amtsantritten kritisiert der Rechnungshof auch den Bund für das Rentensystem. Weil dieser oft Forderungen der Länder nicht kontrolliert, verzichtet er auf Rückzahlungen von Pensionen, für die eigentlich die Länder aufkommen sollten.

Beamte: 66 Prozent gehen in Frühpension
© TZ ÖSTERREICH
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