Hebein dankt der Wiener Polizei

"Dummköpfe": Polizei rügt Twitter-User

Teilen

Wiener Vizebürgermeisterin Hebein (Grüne) dankt dem LPD Wien. Anlassgrund: Twitter-User bezeichnete Obdachlose bei der U-Bahnstation Josefstädter Straße als „rücksichtslose Dummköpfe.“

Ein verärgerter Aufofahrer ließ gestern Abend seinen Emotionen freien Lauf und postete wutentbrannt ein Foto, auf dem mehrere Personen bei der U-Bahn Station Josefstädter Straße zu sehen sind. Der User: „Tägliche Ansammlung von rücksichtslosen Dummköpfen, vor der Station Josefstädter Straße, anscheinend unter Duldung des LPD Wien.“

Wiener Polizei reagierte prompt

Das Social-Media-Team der Wiener Polizei reagierte klar und bestimmt: „1. Dort befindet sich ein Tagesheim für Obdachlose. Menschen die gerade in der jetzigen Situation wenige Möglichkeiten haben, können dort Hilfe finden. Diese Menschen als "rücksichtslose Dummköpfe" zu bezeichnen ist das Despektierlichste das wir in den letzten Tagen lesen mussten.“

 

 

Vizebürgermeisterin Brigitte Hebein (Grüne) zeigte sich begeistert und dankbar für die schnelle Reaktion der Exekutive. Hebein wiederum teilte den Tweet auf ihrer Facebook-Seite und bedankte sich: "Guten Morgen Polizei Wien: Danke für die klaren Worte!"

Hintergrundinformation: Das genannte Tagesheim heißt "Obdach Josi" und ist ein Tageszentrum für obdachlose Erwachsene. Ruheräume, Depotmöglichkeiten, Duschen und Toiletten stehen dort zur Verfügung. Das Lokal bietet einen gesicherten Aufenthalt, um sich zu wärmen und zu trocknen. Bis zu 100 Personen können sich zeitgleich im Tageszentrum aufhalten.

Hotspot U-Bahnstation Josefstädter Straße

Die U-Bahn-Station Josefstädter Straße ist ein absoluter Brennpunkt der Bundeshauptstadt. Alkohol, Drogen und Raufereien stehen dort an der Tagesordnung. 2019 musste die Wiener Polizei durchschnittlich 14 Einsätze pro Tag absolvieren. Das entspricht 5.364 Einsätze in dem Grätzl bei der U-Bahnstation. Aber auch die WEGA ist regelmäßig vor Ort. Die Wiener Spezialeinheit ist im Durchschnitt einmal pro Woche vor Ort (64 Einsätze pro Jahr).

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.