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Erstes Facebook-Posting

Kern nimmt erstmals zu Abgang Stellung

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Der ehemalige Bundeskanzler meldete sich auf Facebook erstmals zu Wort.

SPÖ-Chef Christian Kern meldete sich erstmals seit seiner Ankündigung als Spitzenkandidat bei der EU-Wahl im Jahr 2019 antreten zu wollen auf Facebook zu Wort. Der ehemalige Bundeskanzler bekräftigte, dass es bei der Europawahl "eine Auseinandersetzung zwischen den Kräften der liberalen Demokratie und denen, die sie zerstören wollen" geben wird. 

Auf der Social-Media-Plattform betonte Kern, wie auch schon bei seiner abgegebenen Erklärung, dass "Europa eine Vision, eine leuchtende Stadt auf einem Hügel" bleiben soll und er mit seiner Kandidatur verhindern möchte, dass die EU "nicht im nationalistischen Chaos versinkt".

"Ich habe mich deshalb dazu entschlossen, als Spitzenkandidat für die SPÖ bei der kommenden Europawahl ins Rennen zu gehen", schreibt Kern abschließend.

Häme von Vilimsky

Im Europaparlament könnte Kern auch auf FPÖ-Delegationsleiter Harald Vilimsky treffen. Dieser sieht in der "Flucht" des abtretenden SPÖ-Chefs Christian Kern den Beweis für den "desolaten Zustand der einst so stolzen Sozialdemokratie". Mit seiner Erklärung, sich selbst zum SPÖ-Spitzenkandidaten für die Europawahl aufzustellen, habe er seine eigene Partei düpiert.
 
Jedenfalls, so Vilimsky gegenüber der APA, sei die Sozialdemokratie "europaweit von Frankreich bis Italien in Auflösung". Kern versuche von dem "Scherbenhaufen", den er hinterlassen habe, wegzulaufen. "Er ist als Kanzler gescheitert, nun auch als SPÖ-Chef und versucht jetzt sein Glück in Brüssel". Dabei werde er aber mit einem "großartigen Wahlergebnis für die FPÖ auf den Boden der politischen Tatsachen zurückgeholt".
 
Zuvor hatte Vilimsky bereits getwittert: "Kern als EU-Spitzenkandidat der EU-Sozialisten? So am Sand können die ja gar nicht sein".
 

Reimon zurückhaltend höflich

Der grüne EU-Mandatar Michel Reimon zeigte sich von dem Wechsel Kerns nach Brüssel wenig beeindruckt. "Christian Kern ist ein sympathischer Mann. Schauen wir mal, was er politisch in Zukunft macht."
 
Seitens der SPÖ-Europaabgeordneten gab es vorerst mit Ausnahme der gestrigen Aussage von Delegationsleiterin Evelyn Regner keine Reaktion. Regner hatte erklärt, sie begrüße es, dass Kern als Spitzenkandidat der SPÖ bei der EU-Wahl antreten wolle und das als "tolle Nachricht aus Wien" bezeichnet.
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