Tommasso Debenedetti

"Peter Handke ist tot" - Twitter-Hoaxer knöpft sich Staatssekretärin vor

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''Meisterfälscher'' Tommaso Debenedetti sorgte erst unlängst für Aufsehen, nachdem er über einen Fake-Account den vermeintlichen Tod von Opernstar Placido Domingo vermeldete – Sein neuestes Opfer: Neo-Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer

Wien. Der "Meisterfälscher" hat erneut zugeschlagen. Twitter-Hoaxer Tommasso Debenedetti ist für allerlei Internet-Streiche bekannt – So gab er sich bereits als Politiker, Bischof oder Künstler aus. Sein größtes Hobby: Journalisten in die Irre zu führen. 

Bereits seit dem Jahr 2010 treibt Debenedetti sein Unwesen auf Twitter, seine Vorgehensweise ist dabei immer gleich: ein Bischof oder Politiker, der zuvor nicht auf Twitter vertreten war, begrüßt seine neuen Follower und verkündet allerlei Falschmeldungen wie etwa den Tod des emeritierten Papstes. Kurz darauf gibt sich der "Meisterfälscher" jedoch zu erkennen und outet seinen erstellten Fake-Account als "Hoax". Erst unlängst sorgte ein Fake-Account des designierten Staatsoperndirektor Bogdan Roscic für Aufsehen: ein User namens @RoscicWien vermeldete auf der Kurznachrichten-Plattform, dass Opernstar Placido Domingo verstorben wäre – in drei Sprachen.

Neo-Kulturstaatssekretärin als neuestes Opfer

© Screenshot (Twitter)
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Die Streich-Serie Debenedettis reißt indessen jedoch nicht ab. Sein neuestes Opfer ist Lunacek-Nachfolgerin Andrea Mayer. So erstellte der gebürtige Italiener einen Fake-Account der Neo-Kulturstaatssekretärin um den vermeintlichen Tod von Literatur-Nobelpreisgewinner Peter Handke zu verkünden. "A terrible news. Austrian greatest novelist Peter Handke dies minutes ago for a stroke. An official note to be released soon", lautete die erste, in gebrochenem English verfasste, Twitter-Nachricht. Kurz darauf kamen die Tweets "URGENT. Peter Handke dies." und "Peter Handke ist tot". 

© Screenshot (Twitter)
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Der letzte Streich: Fake-Account vermeldete Domingo-Tod

 
20 Minuten lang sorgte am Montag ein Fake-Account des designierten Staatsoperndirektors Bogdan Roscic auf Twitter für Aufregung in der Kultur- und Medienwelt. Ein User namens @RoscicWien hatte sich als offizieller Account ausgegeben und den Tod des Opernstars Placido Domingo in drei Sprachen verkündet.
 
Obwohl ersichtlich war, dass der Account erst vor 14 Stunden zum ersten Mal aktiv war, schaffte es die vermeintliche Todesmeldung sogar auf zumindest ein Medien-Portal. Die Staatsoper selbst dementierte auf APA-Anfrage umgehend, dass es sich bei dem Account um den offiziellen Auftritt ihres am 1. Juli antretenden Chefs handelt.
 
"Bei dem zitierten Account handelt es sich um einen Fake Account, der weder mit mir noch mit der Wiener Staatsoper etwas zu tun hat. Dass über diesen Fake-Account derartig grausame und geschmacklose Nachrichten verbreitet werden, die Menschen weltweit betroffen machen, ist auf das Allerschärfste zu verurteilen. Wir werden unsererseits nun Schritte einleiten, um diesen Account blockieren bzw. löschen zu lassen", so Roscic.
 
20 Minuten nach der Tweet-Serie hieß es dann auf dem betreffenden Account: "This account is hoax created by Italian journalist Tommasso Debenedetti." Dieser Name war in den vergangenen Jahren immer wieder mit Fake-Meldungen in Zusammenhang gebracht worden, ob er auch hinter diesem Account steckt, ist jedoch unklar.
 
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