Ladung per Brief

Strache soll vor FPÖ-Gericht

Teilen

Wiener FPÖ lässt sich mit Partei-Ausschluss Zeit – zuerst soll Strache gehört werden.

 

Heinz-Christian Strache ist mit Ehefrau Philippa (sie feierte am Sonntag ihren 32. Geburtstag) einige Tage weggefahren. Nach seiner Rückkehr wird er Post im Briefkasten finden: Das Schiedsgericht der Landes-FPÖ will Strache zu einer Anhörung einladen, erfuhr oe24 aus der Wiener FPÖ. Wie berichtet, hat Wiens FPÖ-Chef Dominik Nepp das Parteigericht unter Vorsitz des pensionierten Notars Friedrich Stefan angerufen, um Strache endgültig aus der Partei zu werfen.

Video zum Thema: HC Strache und die FPÖ: Trennung auf Raten

Keine Opferrolle

Das Gericht lädt Strache allerdings nur aus einem Grund: Wird der FPÖ-Chef ausgeschlossen, ohne dass die FPÖ-Schiedsrichter ihn vorher angehört haben, kann sich der frühere Parteichef noch mehr als Opfer seiner früheren Partei stilisieren, als es ohnehin schon jetzt der Fall ist. „Wir wollen ihm keinerlei Angriffsfläche bieten“, so ein hoher FPÖ-Politiker zu ÖSTERREICH.

Spaltung verhindern

Nepp geht deshalb so vorsichtig vor, um eine Parteispaltung zu verhindern. Wirft er Strache hochkant hinaus, würde sich breiter Widerstand formieren. Schon jetzt hat Strache ja mit dem Abgeordneten Karl Baron einen Getreuen im blauen Wiener Landtagsklub sitzen.

Es dauert länger

Die Folge ist allerdings: Mit dem Parteiausschluss dürfte es aller Voraussicht auch diese Woche nichts werden: Denn das Strache so schnell vor dem Gericht erscheint, darf bezweifelt werden.

Video zum Thema: Karl Baron und Richard Schmitt im Studio über Strache

Baron: "Bei Strache-Rauswurf ­erfolgt eine Spaltung der FPÖ"

Selbst wenn das Landesschiedsgericht Strache aus der Partei wirft, ist das letzte Wort noch nicht gesprochen: Denn jedes Parteimitglied kann gegen den Ausschluss beim Bundesparteigericht berufen. Und keiner, der Strache kennt, zweifelt daran, dass er das vorhat. Allerdings: Im Gegensatz zum Wiener Parteigericht, das Strache ja selbst eingesetzt hat, wurde das Bundesgericht bereits vom neuen Parteichef Norbert Hofer vorgeschlagen.

FPÖ-Insider rechnen deshalb ­damit, dass Ex-FPÖ-Chef Strache mit seiner Berufung auf Granit beißen wird.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.