Nach Skandal-Sager

Demo gegen Waldhäusl in Wien

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Am morgigen Montag wird am Wiener Reumannplatz gegen FPÖ-Landesrat Waldhäusl demonstriert.

Die Aufregung um Niederösterreichs FPÖ-Landesrat Gottfried Waldhäusl reißt nicht ab. Wie berichtet hatte der Freiheitliche in einer TV-Diskussion gesagt, dass Wien ohne Migrantenkinder noch Wien wäre. Viele werteten Waldhäusls Asylpolitik-Aussage als menschenverachtend – am Montag kommt es nun zu einer Demo gegen den Landesrat in Wien.

Ab 19 Uhr wird zu einer Solidaritätskundgebung für Vielfalt und Zusammenhalt am Reumannplatz geladen. Die Veranstalter fordern dabei den Rücktritt Waldhäusls.

 

  

 

Eine Schülerin hatte auf den Migrationshintergrund von sich und Personen aus ihrer Klasse verwiesen und betont, dass sie nicht in Wien wären, wenn Waldhäusls Vorstellungen zum Thema Asyl umgesetzt worden wären. Die Antwort des Freiheitlichen: "Auf die Frage, wenn das schon geschehen wäre, dass hier sehr viele nicht in der Schule wären: Dann wäre Wien noch Wien."

FPÖ-Schnedlitz gibt Rückendeckung, Svazek nicht 

Waldhäusl erhielt zuletzt Rückendeckung durch den freiheitlichen Generalsekretär Michael Schnedlitz. Ganz anders äußerte sich am Samstag hingegen die Salzburger FP-Chefin Marlene Svazek, die sich heuer einer Landtagswahl stellen muss. Sie glaube, dass "Waldhäusl irgendwo in seinem Denkmuster verunfallt oder vielleicht falsch abgebogen ist", sagte sie zur "Presse".

Schnedlitz erklärte gegenüber dem ORF-Radio Ö1, Waldhäusl habe mit dem Sager, dass Wien ohne Migrantenkinder noch Wien wäre, vollkommen recht. "Wien ist nicht mehr das Wien, wie es vor 30 Jahren war", so der wie Waldhäusl in Niederösterreich verankerte Generalsekretär: "Man kann sich nicht mehr in der Nacht auf die Straßen trauen, schon gar nicht unsere Frauen und unsere Kinder. Und das ist nicht der Zustand, den wir Freiheitliche für die Wiener wollen, aber auch nicht für ganz Österreich wollen."

Svazek sieht das anders. Waldhäusl hätte erklären müssen, dass offene Grenzen mit der Asylproblematik zusammenhängen und nicht mit Klassen, in denen Schüler mit Migrationshintergrund sitzen. "Das sind zwei völlig unterschiedliche Themen, die er verknüpft hat", meinte sie: "Das kann man vielleicht am Stammtisch so salopp sagen, aber nicht in einer Diskussion."

  

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