Bei einer Sektparty im Jahr 2018 ließen es Kabinettsmitarbeiter des Finanzministeriums krachen - und warfen Gläser auf den Treppelweg bei der Urania. Thomas Schmid war das nur ein bisserl peinlich.
Die Sektparty stieg im Jahr 2018 - ein kleiner Umtrunk auf der Terrasse des Urania-Lokals Klyo artete aus, wie ein Chatverlauf von "Chat Man" Thomas Schmid mit seiner Assistentin zeigt, der POLITIK LIVE vorliegt. Er zeigt vor allem, wie abgehoben die Entourage des damaligen Finanzministers Hartwig Löger unter Leitung von Schmid agierte - und das ohne eine Sekunde nachzudenken auf Kosten der Steuerzahler.
Aus dem Lokal geflogen
Es ist ein lauer Septemberabend - zahlreiche Spaziergänger sind auf dem Treppelweg bei der Urania in Wien unterwegs. Auf der Terrasse des Klyo in der Wiener Urania feiern Mitarbeiter des Finanzministeriums. Thomas Schmid selbst ist nicht dabei. Eine Mitarbeiterin des Kabinetts schlägt aber via Handy bei ihrem Chef Alarm. Man sei aus dem Lokal geflogen, weil einige der 20 "Finanzer" Gläser nicht nur in den Donaukanal, sondern auch auf Spaziergänger geworfen hätten, die da unterwegs waren.
Chat-Dialog zwischen Thomas Schmid und seiner Mitarbeiterin: Rausgeworfen.
Zeche werde »auf das EU-Budget geschrieben«
"Das ist ja peinlich", antwortet Schmid: "Die haben sich nicht im Griff." Besonders empört ist er in Folge aber nicht, zeigt er sich doch damit einverstanden, dass seine Mitarbeiterin die Zeche von 650 Euro, die mit der Ministeriumskreditkarte beglichen wurde, "auf das EU-Budget schreibt".
"War EEE auch so betrunken?
Schmid hatte seinen Traumjob im Visier
Schmid scheint auch sonst nicht weiter groß irritiert zu sein. Nur über seine Stellvertreterin im Kabinett, lästert er: "War sie auch so betrunken?" Stattdessen werden auch noch weitere Abendessen im Winterpalais des Prinzen Eugen - dem noblen Sitz des Finanzministerium . geplant, unter anderem mit seinem früheren Vorgesetzten Ex-ÖVP-Chef Michael Spindelegger sowie dessen Vorvorgänger Wolfgang Schüssel - auch er war einmal Chef von Schmid. Der seinerzeitige Finanzministeriums-General hatte damals ja schon seinen Traumjob im Visier. den er im März 2019 dann auch antrat.