Der Gehaltspoker wird heuer besonders hart - Ende September startet die Metaller, und sie dürften mehr als 10 % Gehaltsplus verlangen.
Wenn die Metaller am 25. September die Kollektivvertragsverhandlungen aufnehmen, kann man von einem zähen Ringen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern ausgehen: Die durchschnittliche Inflationsrate für den Zeitraum September 2022 bis August 2023 beträgt laut Schnellschätzung der Statistik Austria 9,6 Prozent. Neben der Inflation feilscht die Gewerkschaft üblicherweise auch um den Produktivitätszuwachs, den die Beschäftigten abgegolten bekommen sollen - damit ist eine Forderung von mehr als 10 % durchaus wahrscheinlich.
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Metaller-Abschlüsse der vergangenen Jahre
Die Ursachen der hohen Inflation - und damit für eine höhere Basis bei den Verhandlungen - sieht die Gewerkschaft in einer halbherzigen Umsetzung von Maßnahmen. Die Arbeitnehmervertreter hätten gemeinsam mit den Sozialpartnern wie etwa der Industriellenvereinigung entsprechende Maßnahmen vorgeschlagen, teilte die Gewerkschaft in einer Aussendung mit.
Katzian stellt klar: "Keine Zurückhaltung"
Der Forderung nach Lohnzurückhaltung, um die Inflation nicht noch weiter anzuheizen, erteilte der ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian eine Absage: "Das ist ein absolutes No-Go! ArbeitnehmerInnen verdienen ihren Anteil am wirtschaftlichen Erfolg und die Gewerkschaften sorgen dafür, dass die Kaufkraft gesichert wird." Ein Reallohnverlust hätte am Ende negative Auswirkungen auf die Wirtschaft und würde diese schwächen: "Gerade jetzt müssen neben guten Lohnabschlüssen endlich inflationsdämpfende Maßnahmen her, um die Teuerung zu bremsen", so Katzian. "Einmalzahlungen und allenfalls schlagzeilentaugliche Maßnahmen bleiben der falsche Weg. Showpolitik reicht schon lange nicht mehr", so der ÖGB-Präsident.
Im Vorjahr einigten sich die Verhandler bei den Metallern auf ein durchschnittliches Plus bei den Ist-Löhnen von 7,44 Prozent. Angestellte bekamen um 7 Prozent mehr, Arbeiter konnten sich je nach Lohnstufe über eine Erhöhung des Ist-Lohnes um 8 bis 8,9 Prozent freuen.