"Zutiefst verstörende Einzelschicksale"

Minister Rauch will Lebensmittel-Preise prüfen

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Nach den Energiekosten und den Mieten sind nun die Lebensmittel-Preise im Visier der Politik. Sozialminister Rauch will den Lebensmittelhandel zu sich ins Ministerium einladen.

Wien. Derzeit sind mehr als 200.000 Menschen in Österreich erheblich finanziell und sozial benachteiligt, über 1,3 Millionen Menschen gelten als armutsgefährdet, wie aktuelle Zahlen der Statistik Austria zeigen. Jetzt fordern Hilfsorganisationen ein stärkeres Handeln der Regierung. Zum Thema war Sozial- und Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) am Donnerstagabend zu Gast in der ZiB2 mit ORF-Moderatorin Marie-Claire Zimmermann.

Zur aktuellen Situation sprach Sozialminister Rauch zunächst die "Reihe von Krisen", wie die Energiekrise, die Teuerung und den Ukraine-Krieg an, die sich überlagern und sich gegenseitig verstärken würden. Der Sozialstaat in Österreich habe Schlimmeres verhindert. Ohne den Sozialstaat wäre die Armutsgefährdung drei Mal so hoch, so Rauch. Er wies daraufhin, dass hinter diesen Statistiken hinter diesen Zahlen, Daten und Fakten Menschen stehen, "Einzelschicksale, Personen, Familien, Kinder und das ist der Grund warum ich so sehr darum ringe, dort auch Abhilfe zu schaffen", sagt Rauch. 

Rauch: "Zutiefst verstörende Einzelschicksale"

"Ich war heute im Burgenland, habe eine Tafel besucht. Das ist eine Ausgabestelle für Essen. Wo Menschen hinkommen, die sich den täglichen Einkauf nicht, oder nicht mehr, leisten können. Ich habe einmal mehr die Erfahrung gemacht, dass das zutiefst verstörende Einzelschicksale sind. Da geht es jetzt einfach auch darum – wir haben bei der Miete was gemacht, bei den Energiekosten was gemacht, auch bei den Lebensmittel was zu machen", kündigt Rauch an. 

Der Sozialminister kündigt an, "aufgrund der Erfahrung von heute, werde ich gemeinsam mit Werner Kogler den Lebensmittelhandel einladen zu mir ins Ministerium, um dem auf dem Grund zu gehen. Ich kann einfach nicht verstehen und nicht nachvollziehen, warum bestimmte Produkte doppelt so teuer sind, oder dreifach so teuer sind wie vor der Krise. Das ist allein mit der Inflation für mich nicht mehr begründbar und da muss hingeschaut werden."

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