Nach ÖSTERREICH-Story

Party statt Selenskyj-Rede: Jetzt packt SPÖ-Politiker aus

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SPÖ-Abgeordneter Mario Lindner verpasste die Rede des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Österreichischen Parlament. Jetzt erzählt er genau, wie es dazu kam.

Der ÖSTERREICH-Bericht zu den 22 von 40 SPÖ-Abgeordneten, die bei der Selenskyj-Rede fehlten, hat am Montag für viel Wirbel gesorgt. SP-Mandatar Mario Lindner hatte etwa getweetet: „Ich hatte Geburtstag, habe mit Freund*innen gefeiert.“ Außerdem habe er nach einer Zahn-OP „die Fäden herausbekommen.“

Gegenüber ÖSTERREICH erzählt SP-Mandatar Mario Lindner jetzt die genauen Hintergründe und stellt klar: „Ich bin solidarisch mit der Ukraine“. Aus diesem Grund hat er sich etwa im November mit dem ukrainischen Botschafter Vasyl Khymynets getroffen. 

Mario Lindner
© Instagram/@mariolindner82
× Mario Lindner
Abgeordneter Mario Lindner mit Vasyl Khymynets, dem ukrainischen Botschafter in Österreich. 

Grund für das Fehlen bei der Rede war ein notwendiger Zahnarztbesuch, sagt Lindner. Und aus dem SPÖ-Klub heißt es: Lindner sei nach dem Zahnarzt-Termin erst am Ende der Selenskyj-Rede im Parlament angekommen. Erst im Anschluss an die Rede, in der Pause vor dem Beginn der Nationalratssitzung, hat er mit einigen wenigen Freunden anlässlich seines 41. Geburtstag einen Kaffee getrunken.

Lindner benennt den „russischen Angriffskrieg“ und „russische Kriegsverbrechen“. Hier das volle Statement:

Die ganze Stellungnahme von Mario Lindner

Mir ist es wichtig, die Situation aufzuklären und absolut keine Zweifel an meiner Solidarität mit der Ukraine und der ukrainischen Bevölkerung zu lassen. Politische Gründe für meine Abwesenheit gibt es nicht.

Vielmehr wurden mir am 21. März zwei Weisheitszähne herausoperiert. Am vergangenen Dienstag war ich bei der Nachversorgung, bei der auch die Nähte gezogen hätten werden sollen. Da die Wunde auf einer Seite aber sehr schlecht verheilt ist, musste ich zu einem zweiten Termin zwei Tage später. Am Donnerstag fand dieser Zahnarzttermin parallel zur Rede des Präsidenten Selenskyj statt.

Ich habe daher schon am Mittwoch bekannt gegeben, dass ich vermutlich nicht pünktlich zur Veranstaltung ins Parlament kommen werde. Ich bin letztlich erst zum Ende der Rede des Präsidenten im

Nationalrat eingetroffen.Mir tun die Umstände insbesondere deshalb leid, weil mir die Solidarität mit der Ukraine und vor allem mit den Ukrainer*innen, die in Österreich leben, gegen den russischen Angriffskrieg ein großes persönliches Anliegen sind. Für mich geht es dabei um unser grundlegendes Bekenntnis zu den Menschenrechten, dass durch die russischen Angriffe und Kriegsverbrechen mit Füßen getreten wird. Das habe ich dem ukrainischen Botschafter erst vor wenigen Monaten auch in einem langen persönlichen Gespräch versichert und daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern. 

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