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Rauch für EU-Beschaffung von Impfstoffen

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Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) hat sich für eine weitere gemeinsame europäische Beschaffung von Corona-Impfstoffen ausgesprochen.

"Wir werden uns sehr dafür einsetzen, dass gemeinsam agiert wird", sagte Rauch bei seinem ersten Treffen mit seinen EU-Amtskollegen am Dienstag in Brüssel. "Wenn sich eines gezeigt hat entlang der Pandemie, kleine Länder wie Österreich allein sind da nicht wirklich handlungsfähig."

Rauch erklärte, "wir haben nicht die Verhandlungsposition den Herstellern gegenüber, es braucht die europäische Solidarität". Bei dem heutigen Treffen sollen die aktuellen Bestellmodalitäten diskutiert werden. Bisher lief die Beschaffung über die EU-Kommission, Länder konnten ihren Bedarf einmelden.

Ein weiteres Thema der Gespräche ist der Beitrag der EU zur internationalen Impfinitiative Covax und wie dieser verbessert werden kann. Oft konnten Drittstaaten den Impfstoff unter anderem aufgrund des knappen Ablaufdatums nicht mehr brauchen. Mit den Herstellern wolle man diesbezüglich in den Dialog treten, auch was die Abrufbarkeit der Impfstoffe betreffe, so Rauch.

Einen "hohen Stellenwert" werden laut dem Gesundheitsminister bei dem Treffen auch die Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine einnehmen. Er sei "froh" darüber, dass "die EU sehr rasch kollektiv reagiert hat", betonte Rauch. Die Sorge seines deutschen Amtskollegen Karl Lauterbach über die "großen Impflücken" bei den Schutzsuchenden aus der Ukraine in Bezug auf Corona teilt der Gesundheitsminister. Er verwies auf ein gratis Impfangebot für die Vertriebenen.

Zur Anerkennung von beruflichen Qualifikationen bei Gesundheitsberufen erklärte Rauch: "Jede Person, die arbeiten möchte in Österreich in diesem Beruf, ist herzlich willkommen, wir brauchen dringend Pflegepersonal." Man werde "rasch die Möglichkeit" zur Aufnahme des Berufs schaffen, betonte er weiter.

Was die Aufnahme von Schwerkranken aus der Ukraine betrifft, nehme Österreich "seine Verpflichtung" wahr, sagte Rauch. Es seien bereits krebskranke Kinder aus der Ukraine in Österreich, die einer Spezialbehandlung bedürfen, "das ist deshalb notwendig, weil hier sehr rasch und unbürokratisch geholfen werden" müsse.

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