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Androsch ortet "Staatsterrorismus"

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Der bwin-Großaktionär spricht nach der Festnahme der CEOs in Südfrankreich von "Staatsterrorismus" und "Heuchelei".

"Ich halte das für einen ungeheuerlichen rechtsstaatlichen Willkürakt, es handelt sich geradezu um 'Staatsterrorismus' und dient nur zur Sicherung des Staatsmonopols", erklärte bwin-Aufsichtsratschef und bwin-Großaktionär Hannes Androsch am Freitag zu der am selben Tag erfolgten Festnahme der beiden Vorstandschefs des börsenotierten österreichischen Sportwettenanbieters in Südfrankreich.

Verletzung der Menschenrechte
Die Pikanterie dabei sei, dass die Festnahmen durch Vertreter französischer Behörden gerade in Monaco erfolgt seien, das im Vergleich zu den Sportwettanbietern wie bwin " eine Spielhölle" sei. "Das ist eine Heuchelei und steht auch im Widerspruch zum europäischen Recht und der europäischen Rechtsprechung wie das Gambelli-Urteil", meinte Androsch. Die Festnahme der beiden Vorstände Manfred Bodner und Norbert Teufelberger sei auch eine Verletzung der Menschenrechte, da es keinen Grund zur Festnahme gegeben habe. Eine Einvernahme hätte auch ohne Festnahme stattfinden können.

"Faktum ist, wir wissen nicht genau, was die Behörden wirklich wollen ", so Androsch. In Europa seien "irgendwelche seltsamen Kräfte am Werk", die das Staatsmonopol sichern wollten. "Wenn der Staat es macht, ist es erlaubt, wenn es ein Privater macht und dem Wettbewerb unterliegt, dann nicht. Das ist alles absurd und widerspricht dem Binnenmarkt, der Dienstleistungsdirektive und europäischen höchstgerichtlichen Entscheidungen", so Androsch.

"Unsere Anwälte sind bereits dorthin unterwegs. Was wir in weiterer Folge machen, werden wir sehen", so Androsch weiter. Das österreichische Außenamt in Frankreich sei bereits über die Botschaft ersucht worden, bei den französischen Behörden Aufklärung zu erhalten. "Wo sind wir denn, wo ist der gemeinsame Binnenmarkt", führte Androsch aus. Um Alkoholkranke zu vermeiden würden ja auch nicht die Weinbauern verstaatlicht.

"Gierige deutsche Bundesländer"
Zum ebenfalls heute bekannt gewordenen Verbot für bwin, in Bayern Sportwetten anbieten zu dürfen, meinte Androsch, dies sei eine "ungeheuerliche Sauerei der gierigen deutschen Bundesländer", wobei Schleswig-Holstein eine Ausnahme sei. Auch einem privaten Wettanbieter sei es möglich, Spielerschutz zu gewährleisten und für Fiskus und Sportverbände von Nutzen zu sein. "Sportwetten ist immer mehr Entertainment und Lifestyle, warum soll das unerlaubtes Glücksspiel sein", so Androsch. Aber natürlich seien die Sportwettenanbieter auch keine "Sparkassenvereine".

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