Keine Entwarnung

Anschober: 'Die nächsten Wochen entecheiden'

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"Jetzt müssen wir mit aller Kraft verhindern, dass Österreich die Kontrolle über die Pandemie verliert"

Die heutige Halbierung der Infektionszahlen sei leider keine Entwarnung, dämpfte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am Sonntag entsprechende Hoffnungen. Der Rückgang sei teilweise auf die geringeren Testzahlen am Wochenende zurückzuführen (10.573 Tests in den letzten 24 Stunden). Es sei daher höchst notwendig, dass die neuen Maßnahmen der Bundesregierung in Kraft treten.
 
Gemeint sind damit die Verkleinerung der Veranstaltungen und die flächendeckende Einführung des Mund-Nasen-Schutzes (MNS) in den meisten öffentlichen Gebäuden, die am Montag in Kraft treten. "Ich erwarte mir davon auch eine spürbare Verstärkung des Risikobewusstseins der Bevölkerung - denn jetzt ist in allen Bereichen für alle sichtbar, dass die Situation ernst ist", so der Ressortchef. "Wir haben im Frühling gezeigt, dass wir es können, jetzt müssen wir zu dieser damaligen Umsicht und Vorsicht und dem damals von fast allen praktizierten Verantwortungsgefühl füreinander zurückkehren."
 

Personal aufstocken

Anschober verwies darauf, dass gerade angesichts steigender Zahlen ein sehr schnelles Kontaktpersonenmanagement mit schnellen Testungen und einer schnellen Suche der Kontaktpersonen dringend erforderlich ist. Das sei ein Wettlauf mit der Zeit. Je länger es dauert, desto mehr Ausbreitung des Virus ist möglich. Das Ministerium habe dafür die Zeitvorgabe von maximal 48 Stunden von Symptomen bis Befund und maximal 24 Stunden für das engere Kontaktpersonenmanagement vorgegeben.
 
Angesichts steigender Zahlen sei das eine enorme Herausforderung für die Gesundheitsbehörden der Länder: "Viele Bundesländer haben daher bereits massiv Personal aufgestockt, um diese entscheidende Tätigkeit schnell umsetzen zu können. Das muss nun auch in Wien verstärkt geschehen, da die Wiener Gesundheitsbehörden durch steigende Infektionszahlen besonders stark gefordert sind."
 
Die nächsten Tage und Wochen seien eine wirklich entscheidende Phase. "Jetzt müssen wir mit aller Kraft verhindern, dass Österreich in exponentielle Steigerungen kippt und die Kontrolle über die Pandemie verliert", betonte der Politiker.
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