Bahn-Streik

Arbeitgeber findet Warnstreik 'nicht nachvollziehbar'

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Aufforderung an die Gewerkschaft: "Verhandlungstisch nicht verlassen" 

Die Arbeitgeberseite kritisiert den Beschluss der Gewerkschaft, im Ringen um einen Eisenbahner-KV am Montag zu Warnstreiks zu greifen. "Dies trägt zu keiner Verbesserung der Situation bei, ganz im Gegenteil", sagte Arbeitgeber-Chefverhandler Thomas Scheiber. Das Vorgehen der Gewerkschaft sei "absolut unverständlich und nicht nachvollziehbar".

Stellungnahmen werden immer emotionaler

"Wir gewinnen verstärkt den Eindruck, dass die Gewerkschaft gar kein Interesse an konstruktiven Verhandlungen auf Augenhöhe hat. Von Runde zu Runde werden die Stellungnahmen emotionaler, es wird immer mehr in Worten aufgerüstet und weiter eskaliert", so Scheiber.

Neue Verhandlungsrunde Anfang Dezember

Er bekräftigte, in der gestern abgebrochenen achten Runde ein "substanzielles und faires Angebot unterbreitet" zu haben. Das Angebot der Arbeitgeber lag "deutlich über 3 Prozent, wirksam ab 1.1. 2019. Dazu kommen weitere Änderungen im Rahmenrecht", so Scheiber. Diese rahmenrechtlichen Änderungen gelte es aber noch detailliert zu prüfen. Daher hätten die Arbeitgeber zu einer neunten Verhandlungsrunde am 5. Dezember eingeladen.

Scheiber: 'Man muss weiterdenken'

"Bei jeder geplanten Eskalation muss man auch einen Schritt weiter denken, vor allem wenn diese auf Kosten unserer Kunden und Fahrgäste geht. Wir fordern unseren Sozialpartner eindringlich dazu auf, den Verhandlungstisch nicht zu verlassen", so Scheiber.

Vorgehen der Arbeitgeber 'Provokation'

Die Arbeitgebervertreter fühlen sich indes in ihrer Initiative einer vorzeitigen freiwilligen Gehaltserhöhung in Höhe von 3 Prozent bestätigt. "Es war wichtig, dass die überwiegende Mehrheit der Eisenbahnunternehmen der Empfehlung des Fachverbandes gefolgt und in Vorleistung gegangen sind, indem sie rückwirkend mit Oktober 2018 die Gehälter um 3 Prozent angehoben haben", so Scheiber zum Vorgehen der Arbeitgeber, das für die Gewerkschaft eine Provokation darstellt. "Damit haben unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Weihnachten auf alle Fälle eine Gehaltserhöhung auf dem Konto", so der Arbeitgebervertreter.

Gewerkschaft hält sich bedeckt

In welchem Umfang Bahnfahrer am Montag oder gar darüber hinaus betroffen sein werden, ließ die Gewerkschaft vida am Donnerstag offen. Die Gewerkschaft wollte erst am Freitag - rund um die Mittagszeit - über Details informieren.

40.000 Beschäftigte betroffen

Im Bahn-KV geht es um die Löhne und Gehälter für rund 40.000 Beschäftigte in gut 60 Firmen. Das mit Abstand größte Unternehmen sind die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB).
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