Bundespräsident Fischer begrüßte am Dienstag in Graz acht EU-Staatspräsidenten zu einen zweitägigen Treffen.
Das erste Treffen der acht EU-Staatspräsidenten in der Grazer Burg verlief in amikaler Atmosphäre: Der in der steirischen Landeshauptstadt geborene österreichische Bundespräsident Heinz Fischer übernahm kurzfristig von Landeshauptmann Franz Voves die "Hausherren"-Rolle und hieß um 15.00 Uhr sechs Kollegen und eine Kollegin in der Steiermark willkommen. Nach kurzem Smalltalk postierten sich die Staatsoberhäupter von Finnland, Polen, Lettland, Deutschland, Österreich, Italien, Ungarn und Portugal vor ihren Landesflaggen zum Gruppenbild im Weißen Saal der Burg - allein die blaue EU-Fahne fehlte.
Zweitägige, bilaterale Gespräche
Ab dem späten
Vormittag hatte LH Voves am Flughafen Thalerhof die sieben Staatspräsidenten
begrüßt: "Ich bin dem Bundespräsidenten sehr dankbar, dass er
seine Geburtsstadt Graz für dieses Treffen ausgewählt hat."
Bereits zu Mittag hatten Fischer und seine Ehefrau Margit ein Mittagessen
mit einem Gespräch mit der finnischen Staatschefin Tarja Halonen und deren
Ehemann Pentti Arajärvi im Grand Hotel Wiesler. Im Verlauf des zweitägigen
Treffens soll es zu weiteren bilateralen Gesprächen zwischen den Staatschefs
von Lettland, Valdis Zatlers, und seinen Amtskollegen aus Polen, Lech
Kaczynski, sowie Ungarn, Laszlo Solyom, kommen.
Knapp vor 15.00 Uhr erschien bei leichtem Nieseln der Bundespräsident in der Burg und hieß als erste seine finnische Kollegin Halonen willkommen, einige Minuten später traf Portugals Anibal Cavaco Silva ein, gefolgt vom polnischen Staatspräsidenten Lech Kaczynski. Dann erschienen der ungarische Präsident Solyom und Lettlands Valdis Zatlers. Halonen war zu diesem Zeitpunkt nicht die einzige Frau in der Männerriege - Kaczynski bediente sich im Gespräch einer Dolmetscherin.
"Europäische Perspektiven"
Bis zum Eintreffen der
Staatsoberhäupter Italiens, Giorgio Napolitano und Deutschlands, Horst
Köhler, bildeten sich zwei Präsidenten-Gruppen im Smalltalk: eine baltische
mit Polen und Finnland und eine mitteleuropäische mit portugiesischer
Beteiligung. Napolitano wurde von allen Amtskollegen mit großer Herzlichkeit
und Respekt begrüßt.
Anschließend ging es in die erste Arbeitssitzung zum Thema "Europäische Perspektiven im Lichte des Vertrags von Lissabon", allerdings gab es zuvor trotz des großen internationalen Journalistenaufgebotes keine Aussagen von Präsident Fischer. Auch zu einer "Kamerarunde" im Tagungssaal war niemand zugelassen.
Während der Arbeitstagung besuchten die Partner bzw. Partnerinnen der Staatsoberhäupter das weststeirische Lipizzanergestüt Piber. Am Abend nach der Tagung stand ein Besuch des Kunsthauses - der so geannten "Blauen Blase" - auf dem Programm, bevor es zum viergängigen steirischen Diner ins Schloss Eggenberg ging.