ÖSTERREICH

Bures streicht ihren Beamten 228 Zulagen

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Die rote Beamtenministerin will Verwaltungskosten einsparen. Künftig müssen Staatsdiener auf Milchpauschale und Entkleidungszulage verzichten.

SPÖ-Beamtenministerin Doris Bures räumt im Nebengebühren-Dschungel auf: Ein Viertel der 600 Nebengebühren, die zuletzt noch eine Milliarde Euro pro Jahr kosteten, hat sie bereits gestrichen. Bis Oktober will Bures diese Zulagen um weitere 228 Titel auf einen „Kernkatalog“ reduzieren, wie sie gegenüber ÖSTERREICH ankündigt.

Milchpauschale
Für neu eintretende Beamte will Bures das Milchpauschale streichen: Derzeit gibt es 1.674 Bezieher, die bis zu 21 Euro pro Monat für Milchrationen kassieren – und zwar für „Arbeiten, bei deren Erledigung gesundheitliche Beeinträchtigungen minderen Grades befürchtet werden können“.

Baumsteiger-Zulage
Bures will zudem die Baumsteiger-Zulage straffen. Sie hält es für „absurd“, wenn Personal dafür eingesetzt wird, dieses Zubrot nach zig Kriterien – ohne oder mit Motorsäge, Schattieren und Abschattieren – zu berechnen – zumal es dafür nur 40 Bezieher gibt.

Entkleidungszulage
Ein weiteres Beispiel für hohe Verwaltungskosten: Die Nebengebühr „Schuss– und Fangpauschale wildernde Katze“ bringt den ausführenden Beamten 1,38 Euro pro Fall, die Verwaltungskosten für die Auszahlung machen aber 25 Euro pro Tier aus. Bereits gestoppt hat die Ministerin u.a. die Fernmeldeaufsichtszulage oder die Gefahrenzulage für die Entkleidung weiblicher Gefangener (1,9 Euro pro Stunde).

Spareffekt
Langfristig plant Bures eine transparentere Entlohnung der Staatsdiener und somit ein „weitgehendes Aus“ für den Zulagen-Wucher. „Durch eine Vereinfachung des Nebengebührenwesens werden Ressourcen für mehr Serviceleistungen frei“, so Bures.

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