Unmut bei Eltern

Chaos um Lehrer-Streik

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Am Donnerstag machen die Lehrer ernst und streiken, allerdings zu unterschiedlichen Tageszeiten. Ein Problem für berufstätige Eltern.

Der geplante erste „Protesttag“ der Lehrer­gewerkschaft stürzt viele Eltern ins Chaos: Denn sie müssen für die unterrichtsfreie Zeit am 12. März eine Betreuung ihrer Kinder organisieren. Lehrergewerkschafter Walter Riegler versichert zwar, dass man die „Dienststellenversammlungen zur Information der Kollegenschaft“ möglichst kompakt abhalten möchte. Doch die Realität sieht anders aus.

Die Details:

  • Modell 1: Schule ab 10.00 Uhr.In den AHS werden die ersten zwei Unterrichtsstunden ausfallen. Berufstätige Eltern, die für ihre Kinder eine Betreuung brauchen, können sich bei den Schulleitern melden und ihren Bedarf­ bekannt geben. Personal in ganztägigen Schulformen und in Horten, würde sich um die Kinder kümmern.
  • Modell 2: Frei ab 11 Uhr. In den Wiener Pflichtschulen endet der Unterricht gegen elf Uhr, weil sich die Lehrer dann erst zu Versammlungen treffen.
  • Modell 3: Schulende um 12.00 Uhr. Schulen in Krems haben beispielsweise in der Unterstufe und Oberstufe ab 12 Uhr Unterrichtsschluss.

Die Folge: Eltern, die Schulkinder in der AHS und in der Volksschule haben, sind mit unterschiedlichen Protestzeiten konfrontiert. Andreas Ehlers, Chef des Wiener Elternvereins, regt deshalb an, Beeinträchtigungen zu melden. Ulf Scheriau, Vorsitzender der Lehrervereine an Höheren und Mittleren Schulen, macht seinem Ärger Luft: „Den Lehrern ist egal, dass berufstätige Eltern Betreuungsprobleme bekommen. Das ist einfach verantwortungslos.“

Treffen mit Schmied
Ebenfalls am 12. März treffen sich ab 8.30 Uhr die Lehrergewerkschafter mit Bildungsministerin Claudia Schmied. Auch wenn ein Kompromiss erarbeitet wird, halten die Gewerkschafter an den „Dienststellenversammlungen“ fest. Sie dienten der Abstimmung über weitere Proteste, erklärt Riegler. Vorstellbar sind Demos, Aktionen oder auch das Einstellen von ehrenamtlicher Vereinstätigkeit.

Geld für Schule statt für Banken
Ministerin Schmied fordert von der Gewerkschaft „alternative Vorschläge“ zur Deckung des Finanzbedarfs ihres Ressorts. Die kann Riegler noch nicht liefern. Er möchte zuerst alle Budgetzahlen. FSG-Lehrervertreter Michael Zahradnik hat hingegen schon Ratschläge in petto: „Sie sollen ein Prozent des Bankenpakets in die Bildung stecken, dann gäbe es keine Probleme mehr“. Für Befremden sorgen Lehrer, die ihre Schüler während des Unterrichts mit der aktuellen Diskussion behelligen würden. Die Elternvereine protestieren dagegen vehement.

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