Kanzler Kurz erwartet von Ampel-Kommission "schärfere Maßnahmen", heißt es aus dem Kanzleramt zu ÖSTERREICH.
Am heutigen Donnerstag kommt zum zweiten Mal die Ampel-Kommission zusammen und entscheidet, wie hoch die Corona-Gefahr in welchen Städten und Bezirken in Österreich ist. Nachdem bereits so gut wie sicher gilt, dass zumindest Innsbruck und Wiener Neustadt auf Gelb geschalten werden, lässt nun das Kanzleramt mit einer Aussage aufhorchen. Die steigenden Zahlen aus Wien bereiten dem Kanzler, laut Informationen, Sorgen. Kanzler Kurz "erwartet von der Ampel-Kommission schärfere Maßnahmen", heißt es aus dem Kanzleramt zu ÖSTERREICH. Er wolle "nicht länger zuschauen" und "kein Schönrechnen der Zahlen". Damit ist klar, dass die Experten des Kanzleramts in der heutigen Kommissionssitzung nicht nur weitere Bezirke auf Gelb schalten wollen, sondern auch fordern, Wien auf "Orange" hochstufen zu lassen.
Auch Wien fordert Verschärfung der Maßnahmen
Gegenwind aus der Hauptstadt dürfte es dafür ganz und gar nicht geben. Denn auch Wien fordert angesichts der stark steigenden Coronavirus-Fälle die Wiedereinführung von strengeren Maßnahmen. Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) hat am Donnerstag im Gespräch mit der APA angekündigt, dies mit dem Bund zu besprechen. Nötig seien entweder neue bundesweite Regelungen oder die Möglichkeit, regional Maßnahmen zu verhängen, erklärte er.
Welche Verschärfungen er als sinnvoll erachtet, wird der Stadtrat morgen, Freitag, nach dem Gespräch berichten, wie er ankündigte. Er deutete jedoch an, dass es zusätzliche Verpflichtungen zum Tragen des Mund-Nasen-Schutzes sowie neue Bestimmungen bei der Höchstzahl von Menschen in Innenräumen oder auch bei Veranstaltungen im Freien geben könnte.
In Wien sind die Zahlen binnen 24 Stunden wieder um 387 Fälle angestiegen - auf insgesamt 9.946 bisher bestätigte Infektionen. Die Zahl der mit dem Virus in Zusammenhang stehenden Todesfälle beträgt 224. Ein 77-jähriger Mann ist verstorben. 7.137 Personen sind wieder genesen.