"Austrian World Summit"

Schwarzengger fordert ''Ende der Sucht nach fossiler Energie''

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Die Klimakrise und der Ukraine-Krieg sind bei der sechsten Ausgabe des "Austrian World Summit" in der Wiener Hofburg zentrale Themen gewesen.  

Bundespräsident Alexander Van der Bellen ortete Parallelen zur TV-Serie "Game of Thrones" und rief passend zum Motto "Creating Hope - Inspiring Action" zu Optimismus auf. Für ein Ende der "Sucht nach fossilen Energieträgern" trat der aus Kanada zugeschaltete Arnold Schwarzenegger ein, denn die Technik zur Energiewende gebe es bereits.

VdB: "Uns läuft die Zeit davon"

Ein "Plot Point" führte Van der Bellen zum Vergleich der gegenwärtigen Lage mit der Fantasy-Serie, denn hier wie da laute das Szenario: "Menschen verstricken sich in Kriege und Machtkämpfe miteinander und überhören die immer lauter werdenden Warnungen vor einer viel größeren Gefahr", in der Realität der Klimakrise. Ebenso erinnerte der Bundespräsident an den 30. Jahrestag des "Erdgipfels" in Rio de Janeiro, dessen Resultat ein erstes Umweltabkommen zur Bekämpfung "gefährlicher menschlicher Eingriffe in das Klimasystem" gewesen war. Getan wurde seither allerdings zu wenig, denn "immer wieder war anderes wichtiger", etwa die Finanzkrise oder aktuell die Corona-Pandemie - "und jetzt läuft uns die Zeit davon", resümierte der Bundespräsident, daher dürfe uns jetzt nichts mehr ablenken.

Schwarzenegger meldet sich aus Kanada

Die Kraft der Technologie als Lösung pries Arnold Schwarzenegger, der wegen steigender Coronafallzahlen wie schon 2020 nur virtuell in der Hofburg am Bildschirm zu sehen war. Er meldete sich aus Kanada, wo der Schauspieler aktuell für eine TV-Serie vor der Kamera steht. Die Entwicklung des E-Autos und des Smartphones dienten dem "Austrian World Summit"-Initiator als anschauliche Beispiele, denn war ein Handy anfangs noch "ein Ziegel" und für Reiche leistbar, hätten jetzt Milliarden ein weitaus leistungsfähigeres Smartphone. Ähnlich sei das beim E-Auto, vor 15 Jahren noch klein und nur für Kurzstrecken tauglich, und gegenwärtig PS-stark - und endlich als SUV zu haben. Die Rede war vom elektrischen BMW-SUV iX, den Schwarzenegger in einem Werbespot in der Gestalt von Zeus beworben hatte.

Ukraine-Krieg

Dann kam Schwarzenegger auf den Ukraine-Krieg zu sprechen, und "da muss man ehrlich sein", denn die Tausenden von Raketen, die Russland hier um Milliardenbeträge verschossen hätte, seien mit dem Ölgeld von uns mitfinanziert worden, da habe man "Blut an den Händen". "Teil der Lösung und nicht Teil des Problems" sollte hier die Rolle Europas sein, diese schulde jeder den Kindern in der Ukraine und sich selbst. Ähnlich sei das auch mit der Klimakrise, denn es gebe alle Technologien, die es zur Lösung brauche, doch zuerst muss "die Sucht nach fossilen Energieträgern" zu Ende gehen. Dann "könnten wir die Helden sein, auf die wir gewartet haben", und eine Zukunft ohne Luftverschmutzung verwirklichen, die schon jetzt jährlich sieben Millionen Menschenleben koste, sagte Schwarzenegger abschließend.

In einem Panel ging es weiter mit zwei der wichtigsten Umweltpolitiker, EU-Kommissionsvizepräsident Frans Timmermans und dem Leiter der US-Umweltschutzbehörde EPA, Michael S. Regan. Regan lobte US-Präsident Joe Biden, der habe einen Plan, was den Umweltschutz betreffe und die EPA habe vor kurzem die strengsten Emissionsstandards für Kraftfahrzeuge erlassen. Mit Biden würden die USA gegenüber der Staatengemeinschaft "wahre Führungsstärke" demonstrieren, so der EPA-Leiter auf Schwarzeneggers entsprechende Frage, was diesem ein "fantastisch" entlockte.

"Wir waren süchtig nach billiger Energie"

Timmermans hatte die "gute Nachricht", dass es noch Hoffnung gibt", aber auch eine Erkenntnis durch den Ukraine-Krieg, "wir waren süchtig nach billiger Energie", und aus dieser Sucht müsse man sich schnell befreien, denn für die EU gilt "wir nur geringe Vorräte an Öl und Gas". Für den Verantwortlichen für das EU-Klimapaket "Fit for 55" hat daher eine schnelle Energiewende eine umso größere Notwendigkeit. Österreich wurde hier mit seinen bisherigen Schritten mit Lob bedacht.

Kein Lob kam beim anschließenden Panel von Luisa Neubauer, die als "das deutsche Gesicht von Friday For Future" vorgestellt wurde. Auf die Frage, ob ihr der Kampf gegen die Klimakrise schnell genug sei, antwortete sie, dass uns unsere "Lebensgrundlage schon heute um die Ohren" fliege, es gelte "einigermaßen gesammelt aus der Klimakatastrophe rauszukommen". Jedoch würden aktuelle Analysen zeigen, dass infolge des Ukraine-Kriegs "die Investitionen für fossile Energien in die Höhe schießen", die in Deutschland geplanten Flüssiggas-Terminal seien eine Verpflichtung für Jahrzehnte. Für "Greenwashing" und "das schöne Gefühl, dass alles besser werden soll" gebe es keine Zeit. Und was den Optimismus betrifft, so stelle sich die Frage, worauf hin? "Auf jene, die Jahrzehnte lang die Klimakrise mitgetragen haben?".

Klimakrise und Ukraine-Krieg dominierten Klimagipfel

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