NATO-Gipfel in Chicago

Faymann morgen bei Obama

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Kanzler: "Es war Obama ein Anliegen".

Auf ausdrücklichen Wunsch des US-Präsidenten reist Faymann zum NATO-Gipfel.
Wien. Nach dem G8-Gipfel startet heute in Chicago der ebenfalls hochrangig besetzte NATO-Gipfel. US-Präsident Barack Obama hat Top-Politiker von Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel bis zu Frankreichs François Hollande eingeladen, zu kommen. Mittendrin: Österreichs Bundeskanzler Werner Faymann.

Beim Gipfel geht es um den Rückzug der NATO-Truppen aus Afghanistan ab 2014. Faymann hat Geld im Gepäck: Je sechs Millionen Euro wird Österreich drei Jahre lang ab 2014 für die Sicherheit Afghanistans beitragen.

ÖSTERREICH-Interview mit Kanzler Werner Faymann: "Für eine Koalition der Willigen"

Bundeskanzler Werner Faymann über seine Rolle auf NATO- und EU-Gipfel.
ÖSTERREICH: Warum haben Sie sich kurzfristig zur Teilnahme am NATO-Gipfel entschlossen?
Werner Faymann: Obama ist es ein Anliegen, dass die NATO-Partnerländer hochrangig vertreten sind. Ich komme diesem Wunsch gerne nach, weil er auch deutlich macht, welchen Stellenwert Österreich genießt.

ÖSTERREICH: Österreich ist ein neutrales Land – damit spielen wir bei internationalen Konflikten doch ohnehin keine Rolle, oder?
Faymann: Österreich spielt mit seiner aktiven Neutralität bei friedenssichernden Maßnahmen wie etwa am Balkan eine wichtige Rolle. Für Österreich heißt Neutralität nicht, sich raushalten und wegschauen.

ÖSTERREICH: Nach der Rückreise fliegen Sie gleich zum Gipfel nach Brüssel weiter. Was wird dort passieren?
Faymann: Die Themen liegen auf der Hand: Wie können wir die Eurozone stabilisieren, wie können wir zusätzlich zur Budgetkonsolidierung auch Wachstum unterstützen?

ÖSTERREICH: Frankreichs Präsident Hollande will den Fiskalpakt neu verhandeln. Ist das realistisch?
Faymann: Es geht nicht darum, etwas aufzuschnüren, sondern um sinnvolle Ergänzungen. Wir brauchen beides in Europa: verlässliche Budgetdisziplin und intelligente Investitionen.

ÖSTERREICH: Sehen Sie Gemeinsamkeiten mit Hollande?
Faymann: Wir setzen uns gemeinsam für eine Transaktionssteuer ein. Hier sollte eine „Koalition der Willigen“ voranschreiten. Das werde ich mit Hollande besprechen.

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