Angst vor Sebastian Kurz und das FP-Grasser-Trauma.
Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren: FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl versucht den blauen Parteitag – am Samstag in Klagenfurt – zur Jubelshow für FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache zu inszenieren. Strache muss mindestens die 96,32 % von seiner letzten Wahl zum Parteichef (2013) erreichen, um „Einigkeit“ zu demonstrieren. Immerhin ist die FPÖ – wie in dieser Kolumne mehrmals beschrieben – derzeit nervös.
Politik-Berater Thomas Hofer analysiert im ÖSTERREICH-Gespräch: „Ein Großteil der Nervosität in der FPÖ ist aufgrund der Daten von Sebastian Kurz entstanden. Der ÖVP-Außenminister strahlt potenziell massiv in FPÖ-Wählerschichten aus. Auf diese Herausforderung suchen die Blauen nun Antworten.“
Umfrage. Eine Research-Affairs-Umfrage von ÖSTERREICH hatte ergeben, dass die VP mit Kurz an der Spitze klar Nummer eins werden könnte. Die Blauen – sie werden an Ex-FP-Finanzminister Karl-Heinz Grasser erinnert, der die VP 2002 zur Nummer eins machte – wollen sich beim Parteitag daher „voll auf Kurz einschießen“, so ein FP-Stratege. Kurz soll als „Kopiermaschine“ dargestellt werden, während Strache angeblich „den Takt vorgebe“.
Politik-Berater Hofer warnt: „Auch, wenn ich keine blaue Palastrevolte sehe, muss Strache angesichts der populistischen Politik der Regierung wieder einen eigenen Kurs finden.“
Beim Parteitag wird die FPÖ – wie einst Jörg Haider und heute Donald Trump – freilich auch auf „die Medien“ losgehen. Vor allem der ORF, aber auch Printmedien sollen als „Teil des Systems“ gebrandmarkt werden. Laut Hofer „eine ganz bewusste Strategie“.