Ein Kommentar von ÖSTERREICH-Politik-Expertin Isabelle Daniel.
Macht. Im Regierungsprogramm spiegelt das Kapitel ORF eher die ÖVP-Position wider. Die neuen Türkisen wollen die Reform des ORF eher sanft und später durchziehen. In der FPÖ will man hingegen verstärkt aufs Tempo drücken.
Steger. An vorderster Front für eine ORF-Reform kämpft FPÖ-Stiftungsrat Norbert Steger, der mit seinem Kommentar über angeblich „unbotmäßiges“ Verhalten von ORF-Journalisten am Küniglberg bereits für Verstimmungen sorgte.
Macht. Grundsätzlich baut die FPÖ – kraft Regierungsbeteiligung – freilich ohnehin ihre Macht im ORF-Stiftungsrat aus und kann damit mehr Einfluss nehmen.Geht es nach der ÖVP und ihrem neuen Medienminister Gernot Blümel, soll die ORF-Geschäftsführung derzeit einfach weiterarbeiten und auch kein TV- oder Radiosender angegriffen werden. Die FPÖ überlegt hingegen offenbar die Einsparung einzelner Sender.
Enquete. Im neuen Jahr soll es jedenfalls eine Enquete über ORF und Digitalisierung geben. Eine stärkere Rolle wird künftig Online-Vizedirektor Thomas Prantner – er wird dem türkis-blauen Lager zugerechnet – spielen. ORF-Chef Alexander Wrabetz soll bis 2019 im Amt bleiben. Danach könnte ein derzeitiger Print-Chefredakteur übernehmen.