Eigentlich steht die nächste Gemeinderatswahl in Wien erst 2020 an.
Wien. Hinter den Kulissen ist der Kampf um Wien aber bereits eröffnet: Die SPÖ will naturgemäß den Bürgermeistersessel verteidigen. Michael Ludwig setzt dabei auf ein Konzept der Breite: Er will 2019 die bisherigen Leistungen des „roten Wiens“ – 1919 wurde erstmals ein Sozialdemokrat Stadtchef in Wien – hervorheben und sich den „neuen Herausforderungen“ stellen.
Dabei geht der SP-Bürgermeister jetzt zunehmend auf klare Abgrenzung zu VP-FPÖ im Bund. Wiens Rote setzen dabei auf eine Doppelstrategie: Gutes Einvernehmen mit „alten Schwarzen“, wie es ein SP-Stratege nennt, in Wien, Distanz zu den „neuen Türkisen“ im Bund.
Konfrontation. Wirklich entscheidend wird aber die Konfrontation mit FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache, der in letzter Zeit zunehmend ventiliert, den roten Bürgermeister stürzen zu wollen. Dass der FPÖ-Vizekanzler das Risiko eingeht, selbst in Wien anzutreten, bezweifeln FPÖ-Insider aber. Auch, wenn es bereits Gespräche zwischen ÖVP und FPÖ über einen blauen Bürgermeister gegeben haben soll.
Ludwig: "Das schaut nach Ablenkungsmanöver aus"
Denn auch die ÖVP möchte das „rote Wien“ fallen sehen. VP-Bundeskanzler Sebastian Kurz baut dabei auf seinen Vertrauten, Kanzleramtsminister Gernot Blümel. Dass die ÖVP Pläne einer schwarz-roten Koalition ernst meine, bezweifelt daher zumindest Ludwig. „Das schaut eher nach einem Ablenkungsmanöver aus“, sagt er ÖSTERREICH.