Untergetauchter Wirecard-Vorstand und "blaue Connections" im Visier.
Affäre. Nicht nur das Handy von Heinz-Christian Strache, auch jenes von Johann Gudenus entwickelt sich immer mehr zur Fundgrube für Ermittler. Die Presse hatte berichtet, dass sichergestellte Chats zwischen Gudenus und einem Mittelsmann direkt zum untergetauchten Ex-Wirecard-Vorstand Jan Marsalek führen.
Dieser wiederum – zeigen ÖSTERREICH-Recherchen –, so behauptet es der Mittelsmann in Nachrichten an Gudenus, soll diesen wiederholt mit teils falschen „Insidernachrichten“ aus Verfassungsschutz und Innenministerium beliefert haben.
Infos, so die Vermutung, die zur Eskalation gegen das BVT in der Amtszeit von Ex-FPÖ-Innenminister Herbert Kickl geführt hätten. Die Auswertung des Gudenus-Handys zeigt jedenfalls auch, dass dieser Teile dieser Informationen an Kickl und Mitarbeiter weitergegeben habe.
Kickl selbst „schließt aus, dass irgendeine Mitteilung, die ich von Johann Gudenus bekommen habe, eine Rolle in Zusammenhang mit den staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen gegen das BVT gespielt hat“. Das Gerücht, dass just Marsalek während Kickls Innenministerzeit eben in diesem Innenministerium einen Vortrag gehalten hatte, bestätigte Kickl gestern offiziell.
„Präsentation zu Asylwesen“. Dieser habe im Sommer 2018 in Anwesenheit von Beamten des Hauses einen Vortrag über Asylwesen gehalten. Der Finanzdienstleister war übrigens bereits damals für seinen Hang zu „Geheimdiensten“ und sein ausschweifendes Luxusleben bekannt.
Jetzt wird er wegen mutmaßlichen Millionenbetrug gesucht. Seine Geheimdienstkontakte im In- und Ausland werden gerade geprüft. Für Spannung ist gesorgt …
Isabelle Daniel