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''Permanente Überlastung''

''Dauerstress'': Wiens Pflichtschuldirektoren fordern Runden Tisch

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Die Lehrergewerkschaft warnt seit Jahren vor einer Überfrachtung der Schulen mit Verwaltung, für die Direktoren der Wiener Pflichtschulen (v.a. Volks- und Mittelschulen) ist nun die Grenze des Bewältigbaren erreicht. 

"Dauerstress" und "permanente Überbelastung" ließen viele über eine Rückkehr in die Klasse oder vorzeitige Pensionierung nachdenken. Per Offenem Brief an das Bildungsministerium und die Zuständigen in der Stadt haben sie am Freitag einen Runden Tisch gefordert.

In den vergangenen Jahren habe es mit Verantwortungsträgern sehr viele Gespräche über zusätzliche Aufgaben und Probleme gegeben, heißt es in dem Schreiben der Leiter*innen-ZAG, die 500 Wiener Pflichtschulen vertritt. Diese hätten aber nur selten Erleichterung gebracht. Stattdessen seien immer neue Aufgaben und Erschwernisse dazugekommen. Die Dichte, Zeitabläufe und (Nicht-)Kommunikation mit dem Bildungspersonal sei dabei "neu und besorgniserregend zugleich".

Gesundheut leide unter schulischen Dauerstress

All das wirke sich auch negativ auf die Gesundheit der Schulleitungen, von denen immer mehr über das Abgeben ihres Postens nachdenken würden, und die Bildungsqualität der Schülerinnen und Schüler aus. "Es reicht - so kann es im Interesse unserer Kinder nicht mehr weitergehen!!!", so die Vorsitzenden der Leiter*innen-ZAG in dem Brief, der u.a. an Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP), Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) und Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) adressiert ist. Darin betonen sie auch, dass sie sich "im Sinne der uns anvertrauten Schüler*innen und der pädagogischen Qualität der Schulen" weitere Maßnahmen vorbehalten.

Wegen diverser Verwaltungsreformen, ohne ausreichenden Vorlauf eingeführter neuer Verwaltungsportale und überbordender Bürokratie ohne erkennbaren Mehrwert für die Schüler sind die Wiener Pflichtschulen laut Offenem Brief derzeit derart mit sich selbst beschäftigt, dass sie sich nicht um diejenigen kümmern könnten, für die sie eigentlich da sein sollten. Dazu kämen als zusätzliche Herausforderungen in der Großstadt Wien ein Personalmangel auf allen Ebenen (von Lehrern über Freizeitpädagogen bis zur Bildungsdirektion), eine "eklatante" Zunahme an Kindern mit Entwicklungsdefiziten bzw. Bedarf an Betreuung durch die Jugendhilfe, besonders viele Schüler mit nicht-deutscher Alltagssprache und eine Verrohung des Alltags vieler Kinder etwa durch Gewalterlebnisse - "und dies alles in übervollen Klassen", wie die Direktorensprecher Karin Spahn und Herbert Nemetz betonen.

Forderungen der Pflichtschuldirektoren 

Bei einem Runden Tisch wollen sie deshalb mit Vertretern des Bildungsministeriums und der Bildungsdirektion über die Forderungen der Pflichtschuldirektoren sprechen. Dazu gehören neben Schulärzten, Schulsozialarbeitern und Beratungslehrern an jedem Standort sowie ausreichend Schulpsychologinnen auch die Einführung eines Mittleren Managements sowie Administratoren-Stellen wie an den Bundesschulen. Sekretariatskräfte sollten an allen Standorten fünf Tage die Woche zumindest vormittags und an größeren- bzw. Ganztagsschul-Standorten auch nachmittags anwesend sein.

Außerdem plädieren die Direktoren für die Wiedereinführung einer Klassenschülerhöchstzahl von 25 Kindern bzw. einer noch geringeren Grenze in Integrationsklassen, in denen Kinder ohne Behinderung gemeinsam mit Kindern unterrichtet werden, denen wegen einer körperlichen oder psychischen Beeinträchtigung Sonderpädagogischer Förderbedarf (SPF) attestiert wird. Außerdem soll es ausreichend Schulplätze für Kinder mit "sozialen und emotionalen Nöten" geben, bei SPF-Kindern soll es Plätze nach dem tatsächlichen Bedarf geben. Derzeit gibt es vom Bund für maximal 2,7 Prozent der Pflichtschüler mit SPF zusätzliche Ressourcen, in Wien wurde zuletzt aber bei 5,6 Prozent der Pflichtschüler ein SPF attestiert.

"herausfordernde Situation vor allem für Pädagogen"

Im Büro von Wiens Bildungsstadtrat Wiederkehr äußerte man auf APA-Anfrage "großes Verständnis für die sehr herausfordernde Situation vor allem für Pädagoginnen und Pädagogen". Die Stadt setze daher laufend Maßnahmen zur Entlastung der Wiener Pflichtschulen. Einem Runden Tisch steht Wiederkehr offen gegenüber - "sofern das adressierte Bundesministerium einen solchen organisiert". Auch die Wiener Bildungsdirektion "steht jederzeit für Gespräche zur Verfügung und ist in einem guten Dialog mit der Leiter/innen-Vertretung", wie es gegenüber der APA hieß. "Wir sind den Kindern dieser Stadt verpflichtet, die beste Schulbildung zu garantieren und die Pädagoginnen und Pädagogen optimal zu unterstützen", wurde Bildungsdirektor Heinrich Himmer in einer Stellungnahme zitiert. 

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