Arbeitszeitverkürzung und zu großer Andrang in Spitälern sind schuld am Ärztemangel.
Medizin. Die Ärzte schlagen Alarm: Österreichs Spitälern würden die Mediziner „ausgehen“, so die dringende Warnung am Mittwoch. Sollte so weitergemacht werden wie bisher, dann werde sich die Lage „deutlich verschlechtern“, warnte die Ärztekammer in einer Pressekonferenz.
Kritik an Arbeitszeiten. Die Mediziner beklagen einen massiven Ärztemangel in den heimischen Spitälern. Schuld daran seien vor allem die verkürzten Arbeitszeiten, anhaltend starker Andrang in den Spitalsambulanzen sowie die Abwanderung von Medizinern ins Ausland oder gar in andere Berufe.
Zu wenig Junge. Bedenklich seien auch die Altersstrukturen in den Krankenhäusern, so Harald Mayer, der Obmann der Bundeskurie der angestellten Ärzte. 25 Prozent der derzeit aktiven Spitalsärzte gehen innerhalb der nächsten zehn Jahre in Pension. Das bedeutet einen Verlust von rund 6.400 Medizinern.
Zu viel Bürokratie. In den vergangenen zehn Jahren habe Österreich etwa 7.000 Mediziner ins Ausland verloren, so Mayer. Kritik gab es auch am hohen Verwaltungsaufwand. Darauf würden Ärzte knapp 40 Prozent ihrer Arbeitszeit verwenden.
Das Gesundheitsministerium weist die Verantwortung aber von sich: Bei der Abwanderung ins Ausland etwa müsse man berücksichtigen, dass viele Personen ja ausschließlich für das Studium nach Österreich kommen.