Bildungsministerin Sonja Hammerschmid (SPÖ) im Interview über ihre Wahlkampfthemen.
Die Ministerin pocht auf das zweite Gratiskindergartenjahr sowie Sprachstandards bei Schuleintritt.
ÖSTERREICH: Mit welchen Themen gehen Sie in den Wahlkampf?
Sonja Hammerschmid: Wir fordern die Gratis-Ganztagsschule sowie das zweite Gratiskindergartenjahr – in Verbindung mit einem Qualitätsrahmen. Denn das Problem, dem unsere Volksschulen gegenüberstehen, ist, dass die Kinder mit unterschiedlichen Sprachniveaus aus den Kindergärten kommen. Die Pädagogen verlieren viel Zeit, indem sie ihnen Deutsch beibringen und dann erst mit dem Unterricht beginnen können. Es braucht Standards dafür, was die Kinder können müssen, wenn sie in die Schule kommen.
ÖSTERREICH: Kinder müssen also Deutsch sprechen, bevor sie in die Schule dürfen?
Hammerschmid: Ja, Sprachkompetenz ist wichtig. Dann entstehen die Probleme in der Schule gar nicht.
ÖSTERREICH: Kindergärten lagen bislang in ÖVP-Kompetenz. Gab es da Versäumnisse?
Hammerschmid: Ja! Wir hatten das im letzten Regierungsübereinkommen ja festgelegt und es ist nichts passiert.
ÖSTERREICH: Sie wollen in der nächsten Regierung bleiben?
Hammerschmid: Ja.
ÖSTERREICH: Egal welcher Farbkonstellation?
Hammerschmid: Ich konzentriere mich erst einmal darauf, dass die SPÖ die Wahl gewinnt. Aber ich will natürlich die Umsetzungsphase der Bildungsreform begleiten und die Früchte der Arbeit der letzten 15 Monate auch ernten. Mein Wunsch wäre, zu bleiben und das Ministerium auszuweiten. Also zu bündeln, was zur Bildung gehört: Kindergärten, Schulen, Universitäten.
ÖSTERREICH: Das hätten Sie gern alles in einer Kompetenz?
Hammerschmid: Ja, weil dann endlich eine gemeinsame Strategie für den gemeinsamen Bildungssektor gemacht werden kann. (knd)