Türkis-blaue Steuerpläne

Deutsche Medien loben Österreichs Steuerreform

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Deutschland solle sich Österreich zum Vorbild nehmen, fordert der Wirtschaftskorrespondent der "FAZ".

Unter dem Titel "Deutschland soll es wie Österreich machen" veröffentlichte die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" am Freitag einen Kommentar ihres Wirtschaftskorrespondenten Christian Geinitz. Darin lobt der Autor die geplante Steuerreform der türkis-blauen Regierung in Österreich. "Richtig ist zum einen, den Faktor Arbeit zu entlasten, da Brutto und Netto in Österreich besonders weit auseinanderklaffen. Die unteren Einkommen, die keine oder wenig Steuern zahlen, ächzen unter hohen Sozialabgaben, weshalb auch diese sinken sollen", findet Geinitz.

Auch der Plan der Abschaffung der kalten Progression und der Senkung der Körperschaftssteuer wird in dem Kommentar sehr gelobt. "Deutschland sollte sich den Nachbarstaat zum Vorbild nehmen: Auch hier müssen die Steuern fallen, und zwar für Bürger und Unternehmen", heißt es weiter.

Als Herausforderung für den Bund betitelt er allerdings die mächtigen Länder zum Sparen zu zwingen.

Ihre Pläne haben VP-Kanzler Sebastian Kurz und FP-Vizekanzler Heinz Christian Strache auch direkt nach der Regierungsklausur im Doppel-Interview mit ÖSTERREICH-Herausgeber Wolfgang Fellner näher erklärt. Hier gibt's das ganze Gespräch zum Nachschauen.

Video zum Thema: Fellner! Live: Kurz und Strache im großen Interview

2020: Bis zu 350 Euro für Kleinverdiener - 2021: Im Schnitt 500 Euro bei Lohnsteuer

Die Koalition plant eine Entlastung von 4,5 Mrd. Euro:

■ 1. Stufe 2020: Volumen: 1 Milliarde. Maßnahmen: Senkung der Sozialversicherungsbeiträge für Einkommen unter 1.900 Euro. Davon profitieren mehr als 2 Mio. Geringverdiener und -rentner mit bis zu 350 Euro/Jahr. Plus: Die Werbungskostenpauschale wird angehoben, dazu winken Goodies für umweltfreundliche Autos etwa bei der NoVA.

■ 2. Stufe 2021: Volumen: Bis zu 2 Mrd. Euro zur Senkung der Lohn- und Einkommensteuer, im Schnitt wären das rund 500 € pro Kopf und Jahr. ÖSTERREICH ließ vom Steuerexperten Christoph Schmidl (Grant Thornton IBD Austria) die Maximalvariante ausrechnen: Demnach könnten die untersten drei Steuerstufen um 5 bzw. 2 Punkte gesenkt werden. Dann winkt eine Entlastung je nach Einkommen von 204 bis 1.580 Euro/Jahr (siehe auch Tabelle rechts).

■ 3. Stufe 2022: Volumen: 1,5 Mrd. Senkung der Körperschaftsteuer in Richtung 20 % – oder Steuerfreiheit nicht entnommener Gewinne. (gü)

 

Steuer-Ersparnis
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